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Disarstar & Tua, Jean Cyrille, Ulysse, Ufo361, Luciano, Mädness & Döll

Es gibt immer wieder Zeiten, in denen kaum Musik erscheint, die mir wirklich gefällt. Seitdem ich Herb & Mango von Megaloh und Trettmann direkt am Tag des Erscheinens schon tot gehört hatte (weil es einfach so geil ist), war erstmal Flaute. Dann gibt es aber eben auch immer wieder Zeiten, in denen es Schlag auf Schlag geht und gleich ein ganzer Haufen an coolem Zeug rauskommt. Es ist wieder soweit!

Disarstar & Tua – Konsum

Ganz ehrlich: All die Uhren, Autos, Brillen und Klamotten vieler Rapper interessieren mich einen Scheiß (Cazal ist trotzdem ein Todesohrwurm). Das hier ist da schon sehr viel eher nach meiner Façon, wenn auch irgendwie ein bisschen inkonsequent. Oder? Egal: Ambivalenzen aushalten ist die Devise. Und Disarstar kann auf jeden Fall was.

 

Jean Cyrille – Ghetto Youth

Jean Cyrille packt einen Storyteller aus, der Beat von Caid ballert bös und das Ganze gefällt mir ausgesprochen gut. Von Jean Cyrille hatte ich schon mal Sie hassen mein‘ Stil mit Big Trip gepostet, das mittlerweile aber leider nicht mehr online ist. Nicht traurig sein, bald kommt Jean Cyrilles Album Prolog.

 

Ulysse – Pour Moi

Ulysse kommt offenbar aus Karlsruhe, rappt mehr als solide, samplet geilerweise In den Straßen der Bronx und liefert auch sonst einen äußerst stabilen Ersteindruck. Davon will ich sofort mehr, bitte:

 

Ufo361 – Mister T & James Dean

Wenn einer diesen Sound (und Ohrwurm-Hooks) perfektioniert hat, dann Ufo361. Mit Mister T als erster Auskopplung von Ich bin 3 Berliner macht er meiner Meinung nach auch alles richtig: Das Ding ist ganz große Kunst, richtig weit draußen und trotzdem ein verfluchter Hit. Außerdem haben Jimmy Torrio und die Broke Boys ein echtes Beat-Monster gezüchtet.

…und was Ufo361 sich so insgesamt für einen Film fährt, ist einfach unglaublich. Auch visuell:

 

Luciano – Gauner in Lacoste

Luciano von der Locosquad brettert wieder wie Conor Mc Gregor. Ich bin Fan, seitdem ich zum ersten Mal Loco Gang Member gehört habe und prophezeie den Jungs Großes. 12812 war geil, bald erscheint das Solo-Mixtape Banditorinho. Fuck Yeah!

 

Mädness & Döll – Ich und mein Bruder

Mädness mag ich, Döll mag ich, die Kombination feier ich eigentlich auch. Zuckerbrot & Peitsche ist ein Bombenalbum, Maggo ein Wahnsinnstrack und die Weit entfernt-EP gefällt mir genau so gut. Was ich bisher vom neuen, gemeinsamen Album gehört habe, fand ich aber leider eher so mittel. Nichtsdestotrotz: Der Titeltrack knallt, die zwei rappen supersauber, Beat top, alles nice. Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet, ich hör’s mir nochmal in Ruhe an.

Ali As - Wenn Heino stirbt

Ali As – Wenn Heino stirbt

Wenn Heino stirbt, weint ihm Ali As keine Träne nach. Recht so, denn: „Schwarzbraun ist die Haselnuss, doch staubgrau ist die Straßenschlucht/Von hier aus kann ich keine Berggipfel sehen/Bei deutscher Musik muss ich Schmerzmittel nehmen.“ „Denn schau, ich komm aus einer Gegend, wo kein Enzian blüht/Ich kann die heile Welt hier nicht sehen/Keine Weizenfelder und Seen/Keine Helden und Feen.“ „Lieder, die Spießer hier Hits nennen/Spiegeln nicht wider, was ich denk/Er hat zig Fans und einen Bekanntheitsgrad/Der mir Angst einjagt.“ „Was für Schlagermusik, wir hören Schlägermusik/Mittelfinger an die Fake-Industrie/Ekelerregende Melancholie/Nichtssagend wie ein Autistenkind/Dieses Business stinkt.“ „Und Heino hat keinen Flow/Ich hab den Verdacht, er ist scheintot.“ „Sie finden mich pietätlos/Ich find‘, die Musik ist leblos/Kleine Talente mit Riesen-Egos/Sieh dieses Lied als Veto/Vergiss mal die Tradition/Unsere Geschmäcker sind asynchron/Heino hat Fans und macht Millionen/Ich frag‘ mich, in was für ’nem Kaff die wohnen!“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer vielleicht einem bombastischen Beat und der schlimmsten Ohrwurm-Hook des auslaufenden Jahres. Hoffentlich dann bald auch im Radio: Ali As mit „Wenn Heino stirbt“.

Ansonsten sollten wir die folgenden zwei Videos nicht unterschätzen. Gegen Alltagsrassismus, Vorurteile und Menschenfeindlichkeit: Matondo mit „Kein Mensch ist illegal“ und Big Trip & Jean-Cyrille mit „Sie hassen mein’ Stil“. Dazu braucht man eigentlich nichts mehr sagen, einfach anhören:

Vor Ewigkeiten habe ich mal ScarfFaces Song „Chapter I: Broke aber High (M5 oder M10)“ gepostet. Mittlerweile gibt es davon noch zwei Fortsetzungen unter den schönen Titeln „Chapter II: Goin‘ Back to Kotti“ und „Chapter III: Patrioten (mit Joe Space)“. Kann man sich sehr, sehr gut geben. Das solltet Ihr auch tun.

Derweil bereitet B-tight weiterhin seine Rückkehr mit dem Album „Retro“ vor. Checkt das Video zu „Wer will was machen?“:

Außerdem hat Marc Dietrich auf allgood einfach mal den besten Artikel des Jahres geschrieben: „2014 / THE RAP UP: Haftbefehls Einbruch in den Feuilleton-Olymp“ Was ich immer sage und auch mehrfach in meiner Bachelor-Arbeit geschrieben habe: Rap ist Poesie, Lyrik!