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Regenmacher, Megaloh Gibmafuffi, Döll, Kendrick Lamar, Barack Obama

Megaloh: Regenmacher + Gibmafuffi & Döll + Kendrick Lamar & Barack Obama

Megaloh ist der Regenmacher.

Versuche, es trotz all der lebenden Zweifel weit zu bringen
Die Welt hat keine Zeit für die Probleme eines Einzelnen
Bau‘ mich selbst täglich auf, um nicht zu zaudern
Versuch‘, mit Sound ’nen Geldregen aus dem Nichts zu zaubern

Ich lass es fließen

Für alle jene, die gescheitert sind
Für alle, die das, was ich sage, weiterbringt
Für alle, denen die Hoffnung fehlt
Für alle, die der tägliche Hustle quält
Für alle, die keine Wunder sehen
Für alle, die kämpfen, bevor sie untergehen
Für alle, die etwas von dieser Kunst verstehen
Für alle da draußen, die immer hundert geben

 

Gibmafuffi und Döll veröffentlichen das Video zu The Man/S3. Ich fand die Kombination ja schon bei Frag mich nicht (mit Mädness) unglaublich gut und dasselbe gilt auch für diesen Track.

 

Währenddessen, im Oval Office: Rap-Superheld Kendrick Lamar besucht irgendeinen unbekannten Dude Barack Obama auf der Arbeit.

SSIO-SIM-Karte-Pillath

SSIO – SIM-Karte [Video] (prod. von Reaf)

SSIO wechselt seine SIM-Karte so oft wie andere Leute die Unterhose. Das elaboriert „Deutschlands bester Call-Shop-Klient“ im neuesten Vorgeschmack auf sein kommendes Album dann auch in aller gebotenen Ausführlich- und Ernsthaftigkeit. Merke: „Polyphon Klingelton, scheiß mal auf Nano-SIM!“ Dazu hat Reaf ein Brett sondergleichen zusammengeschraubt. Mit dem Ergebnis, dass ich mich noch ein kleines bisschen mehr auf 0,9 freue. Ich kann nur hoffen, dass ab sofort immer dieses Lied gepostet wird, wenn irgendwer eine neue Nummer beziehungsweise SIM-Karte hat. Und natürlich, dass SSIO noch 20 weitere  Hochkaräter wie diesen aus seiner Pipeline feuert.

Das Video zu SIM-Karte finde ich wieder mal bemerkenswert. Diesmal aber, weil es bis auf die ersten paar Sekunden wirklich gar nichts mit dem Inhalt des Songs zu tun hat, dafür aber leise, sozialkritische Untertöne anschlägt. Vielleicht überinterpretiere ich das auch einfach nur, die Gefahr besteht natürlich immer. Auf ein Schaf in Pampers – wie noch bei Nullkommaneun – müssen wir dieses Mal jedenpfalz verzichten, dafür werden wir aber Zeuge davon, wie sich SSIO um den goldenen Schnitt samt Parabel kümmert. Nicht unbedingt mein Humor (ganz im Gegensatz zu einem Schaf in Pampers), aber trotzdem sehr unterhaltsam. Das kann er, der SSIO.

 

Pillath aka Onkel Pillo feiert bekanntermaßen ja gerade seine glorreiche Rückkehr ins Rap-Biz. Da liegt es natürlich nahe, mal mit Toxik von hiphop.de ein Pläuschchen zu halten. Zum Beispiel darüber, was in den letzten fünf, sechs Jahren beim guten, alten und 40 Kilo leichteren Pillath so los war. Das Ergebnis ist eine knappe Stunde sehr informativer und charmanter Plauderei straight outta Nähkästchen. Wir lernen unter anderem, was Pillath von seinem JUICE-Coverfoto hält, welche Trap-Songs er nicht mag (Fetty Wap) und welche er mag. Zum Beispiel den hier, Lord Knows von Meek Mill: „Ich wollte nach Hause gehen und weinen!“ Was ich angesichts dieser Bassline sehr gut nachvollziehen kann. Holla!

Kardinal Offishall, Kurdo, Gzuz, Maxwell, Bonez, Kontra K

Kardinal Offishall, Kontra K & Bonez, Maxwell & Gzuz + Kurdo

Kardinal Offishall hat Vogelgeräusche und Autotune für sich entdeckt. Aber er nutzt diese Mittel, das sehr sehenswerte Video und den massiven Einsatz der N-Bombe, um seine antirassistische Message unters Volk zu bringen. For „No Reason“! Chapeau. Burr! Scurr!

Throwing money in the air, for no reason!

Cuz they only pay attention when they hear me say N****!

 

Ein ähnlich (un)angenehm anzuschauendes Video hat Kurdo im Gepäck. Ich weiß insgesamt immer noch nicht so recht, was ich von dem Typen halten soll. „9MM“ samt Video ist aber auf jeden Fall ein ziemlich dickes Ding:

 

Kontra K und Bonez, die alten Haudegen. Fast wie in alten Tagen: „Heb mein Bein Pt. 2“: „Alles was ich bin, bin ich nicht nur auf Papier“. Nuff said. Da braucht es auch kein Video.

 

187, die 2.: Gzuz & Maxwell sind – Überraschung! – „Prollz“. Mit einem extravaganten Kleidungsstil, soviel steht fest. „Na, find’ste toll, oder war dir zu doll?“

Azad, Camufingo, Plusmacher, Haftbefehl

Azad, Camufingo, Der Plusmacher & Haftbefehl

Azads Weltbild

…ist erfreulich frei von konfusen Verschwörungstheorien. Pathetischer denn je und mit der Unterstützung von Schatten und Helden beschwört er in „Weltbild“ den Weltfrieden. Kann ich auf jeden Fall unterstützen. Der Song ist für mich persönlich zwar die schwächste der insgesamt vier Auskopplungen („Dreh Ab“, „Rap“ und „Phoenix II“), aber wahrscheinlich immer noch besser als alles, was im Radio läuft. Daher gehe ich mit der Radiotauglichkeit und dem Mass-Appeal von „Weltbild“ auch völlig d’accord. NUR NOCH EINE WOCHE!

 

Das Weltbild von Camufingo

Das Wasserbauch-Baby mit der Fliege in der Fresse – ist mein Cousin.
Und der Hustler auf Hazie mit den Kilos im Gepäck ist – mein Bruder.
Und die Panzerfaust-Gang, die aus’m Kino und der Presse – sind paar Onkels.
Und die arme braune Lady aus der Peep-Show, die für Cash strippt – ist meine Schwester.
Denn wir sind Eins.

Doch wenn du jetzt noch dämlich grinst, hast du den Rest nicht begriffen:

Denn das Wasserbauch-Baby mit der Fliege in der Fresse – ist dein Cousin.
Und der Hustler auf Hazie mit den Kilos im Gepäck ist – dein Bruder.
Und die Panzerfaust-Gang, die aus’m Kino und der Presse – sind paar Onkels.
Und die arme braune Lady aus der Peep-Show, die für Cash strippt – ist deine Schwester.
Denn wir sind Eins.

 

Des Plusmachers Ernte

Beim Plusmacher dreht sich traditionell alles immer nur um „Die Ernte“. Da gibt’s keine Kommission, keine Rabatte und schon gar kein Mitgefühl. Nachdem ich am Ende jeder Auskopplung schon immer diese Hook gehört habe, freu ich mich, jetzt endlich auch mal den dazugehörigen Titeltrack vorgesetzt zu bekommen. I am amused und der Beat von MecsTreem ist pures Gold. Das Album kommt dann nächste Woche, und zwar am selben Tag wie Azads „Leben II“.

 

Haftbefehl – 069

In Haftbefehls Welt ging es früher offenbar vornehmlich um Rothschild-Theorien, Crack-Süchtige und die dazu passenden Küchen, scharfe Macheten, Höllenpforten und derlei illustrer Dinge mehr. „Für die Azzlacks, die Straßen-Ninjas.“ Garniert mit unangenehmen Bildern, wie wir sie von Haftbefehl mittlerweile gewohnt sind.

SSIO_Nate57_Haftbefehl_Azad_Motrip_Pillath

Azad, MoTrip, SSIO, Haftbefehl, Pillath, Nate57 & Der Plusmacher

Zum Glück ist der ganze faule Zauber jetzt vorbei und ich hab endlich wieder mehr Zeit. In zwei Monaten kommt einiges zusammen, darum geht es direkt und ohne große Umschweife zur Sache, Schatzis.

Azads Album „Leben II“ erscheint nächsten Freitag endlich. Nach der ersten Auskopplung „Dreh Ab“ war ich ja schon äußerst gehypet, jetzt halte ich es kaum noch aus: Kein Wunder, hat AZ mit MoTrip und „Rap“ doch einfach genau das abgeliefert, was ich bei „Dreh Ab“ vermisst habe. Geschickt taktiert: Erstmal auf die Fresse, dann mit „Rap“ zeigen, wie es um die Technik bestellt ist und anschließend noch „Phoenix II“ hinterher schieben, damit wir auch noch was fürs Herz haben. Hurra!

 

SSIO hat kurz vor Jahresende noch eines der besten Videos 2015 rausgehauen und den Titeltrack seines kommenden Albums „Nullkommaneun“ veröffentlicht. Braucht man eigentlich nicht mehr groß irgendwas dazu erklären – Nackenschutz anlegen und über das Schaf freuen.

 

Ein noch unglaublicheres Großereignis stellt eigentlich nur das Comeback von Pillath dar. Ja genau, Pillath ist zurück. Der (überhaupt nicht mehr ) Dicke ist wieder da. Der Prinz des Potts aka „Onkel Pillo“. Kniet nieder, ihr Bauern, die Schalker sind zu Gast. Und dieser adrette junge Mann hier erzählt sich sogar Witze, die er selbst  noch nicht kennt. Außerdem bringt er ein Album raus. Bumm.

 

Auch Haftbefehl ist derzeit wieder in aller Munde (gewesen), nicht zuletzt wegen Jan Böhmermanns mehr oder weniger gelungener Hafti-Satire Polizistensohn. Die ganze Diskussion drumherum nervt mich in der Rückschau nur noch, weswegen ich es mir spare, all die Artikel, offenen Briefe und Reaktionen auch hier zu posten. In der Zwischenzeit hat Haftbefehl sein „Unzensiert“-Mixtape veröffentlicht, zu dem es selbstverständlich auch Videos gibt:

 

Fast noch besser, aber mindestens genau so gut gefällt mir „Mit der Basy“ von Nate57. „Nein, Du siehst nicht aus wie ein Baseball-Spieler, aber tolle Handschuhe hast Du an.“ Schön, dass da auch bald wieder ein Album kommt!

 

Der Plusmacher zeigt uns derweil seine Brusthaare.

 

Während Ufo361 irgendwie nur noch richtig Trap-lastige, aber depressive Mucke zu machen scheint. Aufs nächste Album bin ich trotzdem extrem gespannt, mal sehen, was am Ende dabei rauskommt. Bis dahin: „Harman“.

 

Dann hätte ich da noch ein Video im Angebot, dessen gerappter Inhalt schon etwas älter ist, aber jetzt eben auch online verfügbar daher kommt. Amar flowt hier, als gäbe es kein Morgen. „Gib es zu, ich hör mich unfassbar krass an!“

 

Last but not least: Megaloh lässt die Promo-Maschinerie für „Regenmacher“ anrollen. Klingt eher so nach PoetrySlam/SpokenWord-Kram, aber egal. Das wird trotzdem gut, sage ich.

Umse, Megaloh, Chefket, Pusha T., Missy Elliott

Umse, Megaloh, Chefket, Pusha T., Missy Elliott & Co

Zum Glück gibt es die Musik. So schöne Musik, wie sie zum Beispiel Chima Ede, Umse, Megaloh und Chefket gemeinsam mit Ghanaian Stallion fabrizieren. Die neueste Splash! Mag-Cypher fährt nämlich nicht nur drei meiner aktuellen Lieblingsrapper auf, sondern steigert sich auch noch von Part zu Part. Angesichts so viel geballter Lyrik muss sich die (schlechte) Laune einfach automatisch wieder heben. Danke dafür!

 

Pusha T. auf einem Brett von Timbaland: Untouchable. Anwärter auf den Titel „Wichtigster internationaler Track des Jahres“.

Pusha-T

 

Ein Großereignis jagt das Nächste: Missy Elliot meldet sich nach zehnjähriger Abstinenz wieder zurück und ich freue mich drüber. Unter anderem auch deswegen, weil Pharrell Williams nicht nur den Beat gebastelt hat, sondern auch noch ein paar denkwürdige Bawrs zum Besten gibt. Obendrein glänzt das Video mit den vielleicht coolsten Dance-Moves, die vorstellbar sind.

 

Dann war da auch noch dieses zauberhafte Star Wars-Wholecar. (via: Berlin Writers) Große Kunst, hat die bescheuerte Berliner S-Bahn aber leider mittlerweile schon wieder zerstört.

Star Wars Graffiti

Star Wars Graffiti2

 

Der Plusmacher und Xatar im Arrestlokal:

 

Audio88 & Yassin begleiten K.I.Z. auf ihrer Tour. Um das zu feiern, haben sie das ganz wundervolle Kannibalenlied der Klosterschüler im Zöllibat einfach zum „Normalenlied“ umgedichtet.

 

TAMI ist ganz offensichtlich ein Rapper. Im Video zu „Ich bin ein…“ übt er überdies auch noch extrem gewiefte und relativ subtile Szene-Kritik, ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Gepaart mit einem mehr als nur sehenswerten Video, das sehr schön mit allen gängigen Rap-Klischees spielt. Richtig gut!

 

Die Betty Ford-Boys sind auf Tour und rufen zu verantwortungsvollem Alkohol-Konsum auf. Drink responsibly!

 

Kollegah übertreibt maßlos in seinem ersten Video aus dem kommenden Zuhältertape Vol. 4. Den dritten Teil kann ich in weiten Teilen immer noch auswendig und ich halte es nach wie vor für ein lyrisches Meisterwerk. Darum freue ich mich auch schon ziemlich doll auf Teil 4. Wenn das ganze Tape wirklich so werden sollte wie „John Gotti“, sehe ich dem Ganzen sehr gelassen entgegen. Kinoreif:

 

Redman scheint es ganz gut zu gehen. Irgendwie verständlich – jetzt, wo der alte Kiffer endlich ganz offiziell Werbung für Weed machen darf.

 

A propos Kiffer und Weed-Konsum: Weil die gute Laune nicht ewig halten kann, gibt es zum Schluss noch ein ziemlich depressives Stück Musik von Tice und Lakmann. Wegen (Xatar-voice) Lakmann geht immer. Auch wenn er so schlecht drauf zu sein scheint, dass er nicht ein einziges Mal in die Kamera guckt.

 

 

Azad - Dreh ab - Video - Leben II

Azad – Dreh ab [Video] (Leben II)

Azad ist endlich wieder da. Und – wie unschwer zu erkennen ist – in Bomben-Form. Ich dreh ab!

Das seit über fünf Jahren angekündigte Album „Leben II“ erscheint am 15. Januar 2016 – endlich. 15 Jahre nach der Veröffentlichung des legendären ersten Teils „Leben„, bei dem Azad alle Beats selbst produziert hat, alle Scratches und Cuts selbst gemacht hat und auch maßgeblich an der Entstehung des Covers beteiligt war. Ich hab auf dieses Album länger gewartet als auf alle anderen und freue mich dementsprechend drauf. Hier ist das erste Video zu „Dreh ab“, laut (Rap) Genius auch gleich der erste Track des Albums. Unter dem Video findet ihr die Lyrics.

Azad - Leben II

Azad mit VÖ-Termin für Leben II & der ganze Rest

Azad hat Leben II endlich mit einem festen Termin angekündigt und heute soll’s auch schon das erste Video daraus geben. Ich freu mich extrem und hätte das Album auch blind vorgestellt, wenn es denn schon als Platte verfügbar wäre. Hoffentschlich erscheint Leben II überhaupt auf Vinyl.

Bis es soweit ist, haue ich Euch hier meine Favoriten der letzten Tage um die Ohren.

Fatoni macht entspannten Urlaub auf Lampedusa. Da hat’s nämlich 32 Grad.

Kollegah lässt seine Karriere Revue passieren und kündigt das Zuhältertape Vol. 4 an:

Zugezogen Maskulin und LGoony spalten ganz Rap-Deutschland mit diesem Beginner-Remix. Was dazu geführt hat, dass ich mir auch endlich mal das Grape Tape angehört habe. Sicher nicht jedermanns Sache, aber trotzdem auf eine abartige Weise irgendwie gut.

SoulForce mixt in seinem sehr schönen Mixtape deutschsprachigen Rap mit Ragga- und Dancehall-Riddims, Grime und vielem mehr. Mit Xatar, Megaloh, Ronny Trettmann und und und. Unbedingte Anhör-Empfehlung:

Kobito spannt mit Spezial-K die Zwille, um auf PEGIDianer zu schießen. Inhaltlich top, von der Form her so mittel.

Ohne Worte:

Genial: OLÉ, OLÉ, OLÉ, OLÉ, VERSCHWUUUUULUNG, OLÉ!!!

Token wird zu Recht als sowas wie der neue Eminem gehandelt. Bawrs, Bawrs, Bawrs mit Gänsehaut-Technik.

Das Beste kommt wie so oft (fast) zum Schluss: Retrogott und Hodini aka Kurt Hustle und Hulk Hodn aka Huss & Hodn führen das (imo völlig bescheuerte) Boiler Room-Konzept ad absurdum

Dann wäre da noch ein ganz besonderes Schmankerl, dass ich auf Falk Schachts fb-Seite entdeckt habe. Canibus, Big Pun, DMX, Mos Def, Mic Geronimo und John Forte in der wohl entspanntesten Freestyle-Cypher ever.

Gern geschehen (Nico K.I.Z.-voice).

Fickt-Euch-Allee

Fickt-Euch-Allee

Da bin ich wieder. Nach einem guten Monat Funkstille hat sich in meinen Lesezeichen dann auch einiges angesammelt: Hier ist es. Aus gegebenem Anlass finden sich darunter auch einige (halbwegs) politische Sachen, denen ich hier – ebenfalls aus gegebenem Anlass – den Vortritt lasse.

Grossstadtgeflüster mag ich schon seit „Ich muss gar nix„, obwohl ich eigentlich sonst nichts von der Truppe kenne. Aber die „Fickt-Euch-Allee“ hat es mir dann doch sehr angetan, wegen Zeitgeist und so. „Urlaub in den Misanthropen“, in der Fickt-Euch-Allee:

OK KID bilden mit „Gute Menschen“ ebenfalls einen Teil des aktuellen Zeitgeistes ab. Das macht zwar keinen Spaß im herkömmlichen Sinne, ist aber trotzdem oder gerade deswegen ausdrücklich hörens- und sehenswert.

Audio88 und Yassin geht es offensichtlich ähnlich wie mir: Sie sind frustriert von dem ganzen dummen Geschwätz, das derzeit so die Runde macht. Zum Beispiel: „Wo kommen wir denn da hin? Dann ist Polen aber offen! Das wird man ja noch sagen dürfen als ein stolzer Sack Kartoffeln!“ Da kann schon irgendwann der Eindruck entstehen, dass irgendwann bei manchen Menschen nur noch „Schellen“ helfen. Spoiler-Alert: Tun sie nicht.

Schlechte Laune hat übrigens auch Tyler, the Creator (Überraschung!). Aber: FUCK IT.

Ali As, Megaloh und Ahzumjot auf dem Minus-Remix gibt es hier, während MoTrip, Joka und Joshi Mizu die „Stunde Null“ zelebrieren.

MoTrip hat übrigens auch noch den starken Album-Titeltrack „Mama“ (mit Haftbefehl) ausgekoppelt. Zum Video geht es hier entlang. Wenn ihr Sidos Haftbefehl-Prank noch nicht kennt: Voilà!

Dann wären da noch Döll & Mädness mit „Frag Mich nicht“ auf einem Gibmafuffi-Beat, der mir unglaublich gut gefällt. Mädness rappt zwar immer geil, aber in dieser Kombination handelt es sich um ein absolutes Muss und eine dringende Anhör-Empfehlung. Darum bette ich hier auch das Video ein, obwohl es nur ein Standbild zeigt. Bumm.

Einen ebenfalls denkwürdigen Beat hat Dexter hier für Fatoni zusammengebastelt. In „Benjamin Button“ spricht mir Letzterer dann auch wieder mal aus der Seele. Genau aus diesen Gründen kann ich einem späten Sido oder Samy Deluxe, dem mittleren Bushido oder vielen neuen Sachen von Kool Savas kaum noch etwas abgewinnen.

Über-Beat, die Dritte: Deckah breitet hier für Umse und Aphroe den perfekten Sound-Teppich aus. Die beiden rappen darauf „Iller denn je“ und die Parts halten auch wirklich, was der Titel verspricht. Insbesondere der Aphroe-Part kommt als echte Technik-Ansage um die Ecke. Bumm, die Zweite.

Zum Anfang vom Abschluss gibt es noch den Plusmacher mit „Taschenrechner“, dem ersten Song aus dem Album „Die Ernte“. Das erscheint bald über Xatars neues Label Kopfticker Records und ich freu mich drauf.

Ebbe & Flut“ von Gzuz ist mittlerweile ja draußen und scheidet die Geister. Das in Jamaika gedrehte Video zu „9mm“ solltet ihr gesehen haben, es ist der pure Wahnsinn.

Dasselbe gilt für die Mischung aus Chefket, Xatar, Max Herre und Joy Denalane. Die haben sich für den Remix von Rap & Soul zusammengetan und insgesamt ordentlich abgeliefert. Irgendwie passt das trotz starker Parts und großartigem Beat für mich aber alles nicht so richtig gut zusammen, weswegen ich das Original immer noch lieber mag.

Abendlandboogie

Abendlandboogie

Lemur singt den „Abendlandboogie“. Ich bin da in allen Punkten ganz bei ihm. Danke dafür.

Weil es wirklich keinerlei Eigenleistung erfordert, sondern pures Glück ist, wo und in welche Verhältnisse der Mensch geboren wird. Ich freue mich, dass Themen wie Rassismus und Flüchtlingspolitik momentan so präsent sind und hoffe, dass sich durch die öffentliche Diskussion vielleicht der eine oder die andere Unverbesserliche eines Besseren belehren lässt.

Die könnten eigentlich auch mal eine Song zum Thema machen, da würde ich mich sehr drüber freuen: Gzuz, Xatar und Hanybal erklären uns das Prinzip von „Ebbe & Flut“. Der Titeltrack des gleichnamigen Albums strotzt nur so vor Energie, mehr Straße und Realness geht kaum.

In Sachen Straße war Azad immer schon ganz vorne mit dabei. Für Manuellsens Album hat er sich zu einem ganzen Part auf „Friedhof der Kuscheltiere“ hinreißen lassen, was mich natürlich in helle Aufregung versetzt hat. Extrem spektakulär ist der Vers nicht, lässt mich aber trotzdem noch ungeduldiger auf neuen Output von Azad hoffen.

Umses „Hawaiianischer Schnee“ ist mittlerweile auch schon raus und es gibt diverse Videos dazu: Unter anderem das entspannte „Rush Hour“ oder das nachdenkliche „Menschen„. Umse liefert wie immer solide ab und Deckah hat ebenfalls wie erwartet sehr angenehme Beats dazu gebaut.

Außerdem ist auch das „Gebrüder Grimm“-Album der Snowgoons erschienen. Wieder mit dabei sind haufenweise geile Oldschool-Beats und sowohl US-Rapper als auch einige aus Deutschland. Zum Beispiel: Witten Untouchable aka Lakmann, Mess und Al Kareem mit „Magic“.

R.A. the Rugged Man hat noch ein Video zu „Tom Thum“ aus „Legends Never Die“ gedreht, aber bisher nur auf facebook veröffentlicht. Check it!