Olli Banjo, Sido und She Raw haben eines gemeinsam, nämlich ihren „Job verloren“. Klingt schlimmer als es ist, schließlich machen die drei da ja grade Musik, also müssen sie ihren Job noch haben. Dieser beruflichen Sicherheit erfreuen sie sich aber natürlich noch nicht ihr ganzes Leben lang, weswegen sie sich gut in diese Situation hineinversetzen können. Beziehungsweise habe ich keine Ahnung, was bei She Raw so geht. Die hat ja lange Zeit für mich ungefähr die einzig coole, gut rappende Frau im deutschen Rap-Biz dargestellt, nur leider nie groß was gerissen. Nichtsdestotrotz, Songs wie „Du bist ein Hurensohn“ mit Bass Sultan Hengzt, King Orgasmus One und (damals, vor dem Rechtsstreit mit gewissen Japanern noch God-)Silla beweisen, was die Gute drauf hat. Hier darf sie für Olli Banjo leider nur die Hook trällern, aber was soll’s, immerhin hört man sie überhaupt mal wieder.
„Job verloren“ stammt von Olli Banjos ziemlich durchwachsenem Album „Dynamit“ und wurde recht offensichtlich fürs Radio konzipiert: Den Sido kennt man, das ist doch der mit den Bildern im Kopf! Dazu eine melodiöse Hook (von einer Frau, gesungen!) und ein Thema, mit dem sich eigentlich jeder irgendwie identifizieren kann sowie ein kleines bisschen Revolte. Schließlich ist das ja Rap und so, underdog, Straße, das volle Programm. Trotz alledem (oder gerade deswegen?) funktioniert der Song super und ich kann beziehungsweise will mich ihm auch gar nicht entziehen.
„We may not be perfect, but we are louder than you are famous!“