Monthly Archives: Dezember 2014

Ali As - Wenn Heino stirbt

Ali As – Wenn Heino stirbt

Wenn Heino stirbt, weint ihm Ali As keine Träne nach. Recht so, denn: „Schwarzbraun ist die Haselnuss, doch staubgrau ist die Straßenschlucht/Von hier aus kann ich keine Berggipfel sehen/Bei deutscher Musik muss ich Schmerzmittel nehmen.“ „Denn schau, ich komm aus einer Gegend, wo kein Enzian blüht/Ich kann die heile Welt hier nicht sehen/Keine Weizenfelder und Seen/Keine Helden und Feen.“ „Lieder, die Spießer hier Hits nennen/Spiegeln nicht wider, was ich denk/Er hat zig Fans und einen Bekanntheitsgrad/Der mir Angst einjagt.“ „Was für Schlagermusik, wir hören Schlägermusik/Mittelfinger an die Fake-Industrie/Ekelerregende Melancholie/Nichtssagend wie ein Autistenkind/Dieses Business stinkt.“ „Und Heino hat keinen Flow/Ich hab den Verdacht, er ist scheintot.“ „Sie finden mich pietätlos/Ich find‘, die Musik ist leblos/Kleine Talente mit Riesen-Egos/Sieh dieses Lied als Veto/Vergiss mal die Tradition/Unsere Geschmäcker sind asynchron/Heino hat Fans und macht Millionen/Ich frag‘ mich, in was für ’nem Kaff die wohnen!“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Außer vielleicht einem bombastischen Beat und der schlimmsten Ohrwurm-Hook des auslaufenden Jahres. Hoffentlich dann bald auch im Radio: Ali As mit „Wenn Heino stirbt“.

Ansonsten sollten wir die folgenden zwei Videos nicht unterschätzen. Gegen Alltagsrassismus, Vorurteile und Menschenfeindlichkeit: Matondo mit „Kein Mensch ist illegal“ und Big Trip & Jean-Cyrille mit „Sie hassen mein’ Stil“. Dazu braucht man eigentlich nichts mehr sagen, einfach anhören:

Vor Ewigkeiten habe ich mal ScarfFaces Song „Chapter I: Broke aber High (M5 oder M10)“ gepostet. Mittlerweile gibt es davon noch zwei Fortsetzungen unter den schönen Titeln „Chapter II: Goin‘ Back to Kotti“ und „Chapter III: Patrioten (mit Joe Space)“. Kann man sich sehr, sehr gut geben. Das solltet Ihr auch tun.

Derweil bereitet B-tight weiterhin seine Rückkehr mit dem Album „Retro“ vor. Checkt das Video zu „Wer will was machen?“:

Außerdem hat Marc Dietrich auf allgood einfach mal den besten Artikel des Jahres geschrieben: „2014 / THE RAP UP: Haftbefehls Einbruch in den Feuilleton-Olymp“ Was ich immer sage und auch mehrfach in meiner Bachelor-Arbeit geschrieben habe: Rap ist Poesie, Lyrik!

Schwesta Ewa

Dies, das – verschiedene Dinge (u.a. Haftbefehl)

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Das kann man zum Beispiel an den vielen Weihnachtsfeiern erkennen oder daran, dass ein Peter Jackson-Film im Kino startet. Wir blicken zurück auf ein starkes Jahr, was Rap betrifft. Für die JUICE durfte ich dieses Jahr wieder an den Jahres-Charts mitwirken und habe folgende Listen abgegeben:

Persönliche Highlights:

1. Alle Haftbefehl-Videos

2. Action Bronson – Easy Rider (Video)

3. Karate Andi – Pilsator Platin

4. Olexesh – Nu Eta Da

5. Kalim – Sechs Kronen

6. Celo & Abdi – Akupunktur

7. Kool Savas – Es rappelt im Karton & Neue Namen

8. Eko Fresh – 1000 Bars (Die Meisterprüfung)

9. Kollegah – King

10. Ufo361 – Ihr seid nicht allein

Singles national:

1. Mädness – Maggo

2. Haftbefehl – Ihr Hurensöhne/Saudi Arabi Money Rich

3. Ali As – Hoodie & Chucks

4. Der Plusmacher – Bockwurst feat. Karate Andi

5. Said – Pure Arroganz

Alben national:

1. Haftbefehl – Russisch Roulette

2. Karate Andi – Pilsator Platin

3. Olexesh – Nu Eta Da

4. Kalim – Sechs Kronen

5. Celo & Abdi – Akupunktur

Singles international:

1. Action Bronson – Easy Rider

2. SchoolBoy Q – Hoover Street

3. Mac Miller – Diablo

4. Atmosphere – Kanye West

5. Dilated Peoples – Show me the way feat. Aloe Blacc

Alben international:

1. Schoolboy Q – Oxymoron

2. Atmosphere – Southsiders

3. Dilated Peoples – Directors of Photography

4. Step Brothers (Evidence & Alchemist) – Lord Steppington

5. Freddie Gibbs & Madlib – Pinata

Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich da noch Veysel mit „Audiovisuell“ und JAMs „16zu9“ reinpacken müsste. Die beiden Alben haben mir nämlich auch sehr gut gefallen. Auch „Märtyrer“ von Savas gefällt mir insgesamt sehr viel besser als gedacht. Chapeau, ein gelungenes Album! Gleiches gilt in höchstem Maß natürlich auch für Haftbefehls Russisch Roulette, das zu recht überall abgefeiert wird. Im aktuellen Spiegel findet man sogar ein Interview mit Baba Haft, das sich über 5 Seiten erstreckt. Hier das zuletzt veröffentlichte Video mit Marteria zu „Ich Rolle Mit Meim Besten“:

Dann wäre da noch der Posse-Track vom Ekos Album „Deutscher Traum“, das bislang in der Flut der Releases bei mir ein wenig zu kurz gekommen ist. Hier lauern aber jede Menge gelungene Parts, insbesondere von Ercandize, Ali As, Serc und B-tight:

Dann wären da auch noch Zugezogen Maskulin, die mit dem Video zu „Endlich wieder Krieg“ einen Volltreffer gelandet haben. Doch seht (und hört!) selbst, wie man so schön sagt. Ziemlich stressig, aber unfassbar gut. „Ich schlaf aus bis 13 Uhr“.

Hier findet ihr den Teaser-Trailer zu einem offensichtlich sehr HipHop-lastigen und interessant wirkenden Film namens „Leiden-Schafft“. Aus-Checken! Telly Tellz hat ein Video zum Intro seines Albums rausgehauen, das sich sehen und hören lassen kann. Bitte hier entlang. Außerdem gibt’s neuen Stoff von der Schwesta, die nix in der Küche zu suchen hat: Escort-Flow. Last, but not least gibt es eine komplett kostenlose EP von Ali As, auf der er seine liebsten Ami-Instrumentals verwurstet. Geht ab, unbedingt anhören!