Karate Andi fährt Mofa:
Halleluja, gelobet sei der Herr: Audio88 & Yassin sind wieder da!
Prezident ist der Geilste:
von David Molke
Zum Glück gibt es die Musik. So schöne Musik, wie sie zum Beispiel Chima Ede, Umse, Megaloh und Chefket gemeinsam mit Ghanaian Stallion fabrizieren. Die neueste Splash! Mag-Cypher fährt nämlich nicht nur drei meiner aktuellen Lieblingsrapper auf, sondern steigert sich auch noch von Part zu Part. Angesichts so viel geballter Lyrik muss sich die (schlechte) Laune einfach automatisch wieder heben. Danke dafür!
Pusha T. auf einem Brett von Timbaland: Untouchable. Anwärter auf den Titel „Wichtigster internationaler Track des Jahres“.
Ein Großereignis jagt das Nächste: Missy Elliot meldet sich nach zehnjähriger Abstinenz wieder zurück und ich freue mich drüber. Unter anderem auch deswegen, weil Pharrell Williams nicht nur den Beat gebastelt hat, sondern auch noch ein paar denkwürdige Bawrs zum Besten gibt. Obendrein glänzt das Video mit den vielleicht coolsten Dance-Moves, die vorstellbar sind.
Dann war da auch noch dieses zauberhafte Star Wars-Wholecar. (via: Berlin Writers) Große Kunst, hat die bescheuerte Berliner S-Bahn aber leider mittlerweile schon wieder zerstört.
Der Plusmacher und Xatar im Arrestlokal:
Audio88 & Yassin begleiten K.I.Z. auf ihrer Tour. Um das zu feiern, haben sie das ganz wundervolle Kannibalenlied der Klosterschüler im Zöllibat einfach zum „Normalenlied“ umgedichtet.
TAMI ist ganz offensichtlich ein Rapper. Im Video zu „Ich bin ein…“ übt er überdies auch noch extrem gewiefte und relativ subtile Szene-Kritik, ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Gepaart mit einem mehr als nur sehenswerten Video, das sehr schön mit allen gängigen Rap-Klischees spielt. Richtig gut!
Die Betty Ford-Boys sind auf Tour und rufen zu verantwortungsvollem Alkohol-Konsum auf. Drink responsibly!
Kollegah übertreibt maßlos in seinem ersten Video aus dem kommenden Zuhältertape Vol. 4. Den dritten Teil kann ich in weiten Teilen immer noch auswendig und ich halte es nach wie vor für ein lyrisches Meisterwerk. Darum freue ich mich auch schon ziemlich doll auf Teil 4. Wenn das ganze Tape wirklich so werden sollte wie „John Gotti“, sehe ich dem Ganzen sehr gelassen entgegen. Kinoreif:
Redman scheint es ganz gut zu gehen. Irgendwie verständlich – jetzt, wo der alte Kiffer endlich ganz offiziell Werbung für Weed machen darf.
A propos Kiffer und Weed-Konsum: Weil die gute Laune nicht ewig halten kann, gibt es zum Schluss noch ein ziemlich depressives Stück Musik von Tice und Lakmann. Wegen (Xatar-voice) Lakmann geht immer. Auch wenn er so schlecht drauf zu sein scheint, dass er nicht ein einziges Mal in die Kamera guckt.
Meine Vorfreude auf das MoTrip-Album „Mama“ bleibt ungebrochen und könnte kaum größer sein. Selten hat mich ein Album so nachhaltig beeindruckt wie MoTrips „Embryo“. Entsprechend hoch sind jetzt meine Erwartungen an die Nachfolgerin. Aber keine Promophase der letzten Jahre hat mich so restlos überzeugt wie die Snippets und die Video-Auskopplung „Mathematik„. „Trip“ macht da zum Glück auch keine Ausnahme. Ich will jetzt zu meiner „Mama“.
Wer hat lang gebraucht?/Wem ist das egal?/Du riskierst dein‘ Hals/ich leg dich um wie ’n Schal/Die Eins auf dem Planeten, pure Arroganz/Die einzige Machete in ’ner Grube voller Schlangen/Ruf nicht bei mir an/du musst warten, ich bin grade zu vertieft/Voller Tatendrang und plane das Release/Zwischen Wahnsinn und Genie/lade durch und schieß’/Wer kommt langsam in die Gänge wie ein Ladendetektiv?
Es sind gute Zeiten für Fans von deutschsprachigem Rap. Bevor nämlich MoTrips „Mama“ kommt und der gesamten Lausbuben-Szene ordentlich die Leviten liest, erscheint erstmal noch „Bonchance“ von Celo & Abdi, den beiden Rabauken. Die haben in ihren jungen Jahren offensichtlich so viel kuriose Geschichten erlebt, dass sie jetzt nochmal auf Albumlänge aus dem Nähkästchen plaudern können. Hier gibt’s keine musikalischen Experimente, sondern Ticker-Stories rund um Kilos, Todis, Foltereien mit dem Bügeleisen, scharfe Geladene und Amos (aller Amos). Was soviel wie Onkel heißt und laut Interview nochmal ne Stufe über dem Abi steht. Ungefähr Babo (/a aller Babas)-Niveau. Da zeigt sich Staiger „so mobb Deep juvenile hell/The infamous mäßig“ [sic] beeindruckt. Damit und mit „düster und grimmig“ trifft er es wirklich ziemlich genau auf den Kopf: Gargoyles -„Kreaturen, die sniffen“ in Frankfurt am Stein. „Bonchance (und Hazaks kriegen Riss)!“
Mit Ticker-Stories, Kilos und derlei mehr kennt sich traditionell auch die 187 Straßenbande sehr gut aus. Kein Wunder, eröffnen LX & Maxwell doch diese Woche noch ihren Obststand („Hast Du Kohldampf?/Komm zum Obststand!„). Was er so zu verkaufen hat, zeigt LX uns sehr warm- und offenherzig in seinem neuesten Video. Schon erstaunlich und gleichermaßen faszinierend, dass man ganz offensichtlich auch auf alles scheißen und irgendwie unbehelligt bleiben kann. Es zahlt sich offenbar aus: Die 187 Straßenbande tritt „als einziger deutscher Support-Act“ des Wu Tang-Clans bei dessen Sommer-Tour auf. LX macht jedenpfalz auch auf Solo-Pfaden „Rap für die Pusher/weil ich selber gepusht hab“:
Wie gesagt, gute Zeiten. Auch für Karate Andi-Fans. Das lang angekündigte Video mit MC Bomber ist nämlich da, hurra! Die beiden machen ihrem guten Ruf dann auch alle Ehre und liefern mit „Münzmallorca“ die etwas andere Sommer-Hymne. Macht auf jeden Fall Laune und Rokko Weißensee mischt auch noch mit. Dasselbe in grün und bare-knuckle macht auch Ufo361, ebenfalls mit Verstärkung von Hook-Monster Karate Andi. Nur auf einen besseren Beat, was aber auch egal ist. Einige Tapes von MC Bomber können jetzt übrigens auch auf Vinyl im hhv erworben werden.
Last but definitely not least: The Largest Illegal Graffiti Piece In the World. Die Menschen von Indecline haben tagelang die Wüste angemalt. Beziehungsweise eine Landebahn inmitten eines aktiven Militär-Testgeländes. Klingt gefährlich, sieht aber eigentlich sehr entspannt und vor allem gut organisiert aus. Respekt!
Olexesh bittet zur Arschkontrolle, bei der es ausdrücklich nicht um Frauen geht. „Einmal in die Hocke und Husten“, bitte:
Auf die Plätze, fertig, Flow: Die Verrückten Hunde machen wieder mal Tohuwabohu:
R.A. The Rugged Man veröffentlicht mit „Media Midgets“sein bisher aufwändigstes und gruseligstes Video. Vom meinem Lieblings-Album des Jahres 2013: „Legends Never Die„.
Und Action Bronson freestylet wie ein junger Gott.
Während in Wien nackige Writer viel Spaß mit Zügen, Love & Security haben. „It’s a pity: only security see our graffiti.“
Future begeistert (nicht nur) in den USA ganz schön doll die Massen, unter anderem mit seinem neuen/alten Track/Video „Coupe„. Mir ist der Sound zu neumodisch und ich mag (bis auf wenige Ausnahmen) immer noch kein Autotune. Der Beat geht aber eigentlich voll klar und insbesondere das Video ist ziemlich gelungen und interessant. Is Future the future? Bildet Euch einfach selbst eine Meinung:
Bishop Nehru zählt gerade mal 17 mickrige Lenze, rappt aber schon wie ein Großer. Noch dazu auf Beats von (MF) Doom, eine echte Rarität sozusagen. Die beiden bringen ein ganzes gemeinsames Album heraus, auf welches man getrost gespannt sein darf. Hoffentlich gibt auch DOOM höchstpersönlich ein paar Verses zum Besten, obwohl Neruh daneben wohl verblassen würde. Von der Qualität des Projektes „Nehruvian DOOM“ kann man sich beispielsweise hier oder nach dem Klick unten überzeugen. „OM„:
Das Instrumental zu „Lonely & Cold“ von Apollo Brown hatte ich glaube ich schon einmal hier irgendwo gepostet. Jetzt gibt es den Song in seiner Gänze und mit schönem Video zu bewundern – berappt von Roc Marciano, den ich spätestens seit „The Pimpire Strikes Back“ (dieser Titel!!) ins Herz geschlossen habe. Kann man sich sehr gut anhören und -schauen:
Zu guter Letzt präsentiere ich „Get Off My P.P.“ von einem Stammgast auf diesen Seiten: Action Bronson. Dieses Mal jedoch im Cookin Soul-Remix, auf den ich ähnlich große Stücke halte wie auf oben bereits erwähnten Apollo Brown. Wenn’s um staubig-knisternde Bummtschack-Beats mit entspannten Soul-Samples geht, ist auf die Beiden einfach Verlass. Enjoy:
Im Postscriptum bringe ich auf die Schnelle noch ein Graffiti-Video unter, weil HipHop und so. „Blunts, Berliners and Wieners!“ heißt das Ding und ’spielt‘ irgendwo in den Niederlanden, wie es scheint.
Immer wieder musste ich mir anhören, ich würde Musik für Hängengebliebene von Hängengebliebenen hören. Ich bin sehr froh, dass dem so ist, komme ich doch dadurch in den Genuss von solchen Perlen wie obiger. So entspannt, angenehm, locker-leicht und natürlich, wie die Herren das zelebrieren, gestaltet sich sonst nämlich kaum eine Cypher. Aber wie sollte es auch anders klingen, wenn Quelle Chris, Ras Kass und Konsorten über einen Apollo Brown-Beat rappen?
Ganz was anderes zelebriert MC Fitti in seinem “Paradies aus Glas“ über einen Oliver Koletzki-Beat: Das Pfandflaschen Business. Damit reagiert er auf einen Diss von Bushido von vor einem halben Jahr. Warum auch nicht? Allerdings fehlt dem Song irgendwie sowohl der nötige Drive, als auch eine wirklich bissige Antwort auf Sonny Black.
B-Tight hingegen besinnt sich auf alte Stärken und dreht mit den Drive-By-Leuten (die sich ja anscheinend anschicken, das Musikvideo-Game zu übernehmen) ein nettes Video zu seinem Free-Track “Ich hasse dich”. Klingt wie früher, sieht so aus wie früher, ist aber topaktuell.
Nebenbei schreibt Alex Hope einen “Brief“ und Kontra K strömt „Adrenalin“ durch die Adern. Kein Wunder, bei dem, was in dem Video abgeht. Das Beste kommt zum Schluß, unbedingt auschecken!
R.A. the Rugged Man spickt seine „Definition of a Rap Flow“ mit wundervoll albernen Bildern und haufenweise Videospiel-Referenzen sowie genialen Fotomontagen. Der Song ist von letztjährigem Album “Legens Never Die”, das mein Album des Jahres war. Reckognize.
Gleiches gilt für die beiden Maler Dems und Pant, die Japan unsicher machen. In diesem fantastischen Video verschönern die beiden Sprüher unter anderem ein leerstehendes Haus sowie einen verlassenen Funpark. Genial eingefangen, schön bunt und mit funky Sounds. Was will man mehr?