Tag Archives: MoTrip

RAF Camora Bonez MC Geschichte Screenshot

RAF Camora, Bonez MC, Megaloh, Ali As, MoTrip, Kollegah, Nate57, Ufo361 & mehr

Da bin ich wieder („als hätte ich mein Gras vergessen“). Auf zur großen Aufholjagd: In den letzten Wochen habe ich hauptsächlich die Alben von Megaloh und Ali As sowie das „Ich bin ein Berliner“-Mixtape von Ufo361 und „Gauna“ von Nate57 gehört. Das solltet ihr auch tun, denn sie sind alle sehr gut. Weiter unten folgen diverse Kostproben.

Außerdem gibt es jetzt schon den Sommerhit des Jahres: Er stammt von RAF Camora sowie Bonez MC und hört auf den wundervollen Namen „Geschichte“. Bitteschön:

 

Ali As brettert per Kopfnuss paar Rapper weg. Sowohl in Kombination mit MoTrip, als auch mit Kollegah. Bei hiphop.de habe ich mich schon über meine Lieblings-Lines vom Album „Euphoria“ ausgelassen. Hier die Videos zum Titeltrack sowie zu „Stempel im Pass“ mit MoTrip:

 

Wie gesagt: Megaloh. Bumm. „Regenmacher“ ist zwar wie „Euphoria“ stellenweise recht glattgebügelt und mir dadurch manchmal zu radiotauglich, aber trotzdem besser als die meisten anderen Dinger.

Für Platz 2 in den deutschen Album-Charts gab’s folgendes Dankeschön:

 

Nate57 erinnert mich mit „Gauna“ extrem an die alten Sachen von Cypress Hill. Plus sozialkritische Milieu-Texte.

 

Ufo361 hat sich jetzt völlig den Trap-Beats verschrieben. Das funktioniert hervorragend, ist mir auf Dauer aber ein klitzekleines bisschen zu anstrengend. Muss aber einfach laut gehört werden und kommt im Auto bestimmt unfassbar gut: Hier geht’s zum Snippet.

 

Was Entspanntes: Suff Daddy hat eine „Random Promo EP“ veröffentlicht, die es komplett umsonst gibt und super ist. Leider scheint die Seite grade Probleme zu haben, aber eigentlich sollte man das Ding hier runterladen können.

 

Zum Abschluss noch was Brachiales: Milonair und Manuellsen mit „Alle spucken Töne“. (Spoiler: Manuellsen ist sauer!)

SSIO_Nate57_Haftbefehl_Azad_Motrip_Pillath

Azad, MoTrip, SSIO, Haftbefehl, Pillath, Nate57 & Der Plusmacher

Zum Glück ist der ganze faule Zauber jetzt vorbei und ich hab endlich wieder mehr Zeit. In zwei Monaten kommt einiges zusammen, darum geht es direkt und ohne große Umschweife zur Sache, Schatzis.

Azads Album „Leben II“ erscheint nächsten Freitag endlich. Nach der ersten Auskopplung „Dreh Ab“ war ich ja schon äußerst gehypet, jetzt halte ich es kaum noch aus: Kein Wunder, hat AZ mit MoTrip und „Rap“ doch einfach genau das abgeliefert, was ich bei „Dreh Ab“ vermisst habe. Geschickt taktiert: Erstmal auf die Fresse, dann mit „Rap“ zeigen, wie es um die Technik bestellt ist und anschließend noch „Phoenix II“ hinterher schieben, damit wir auch noch was fürs Herz haben. Hurra!

 

SSIO hat kurz vor Jahresende noch eines der besten Videos 2015 rausgehauen und den Titeltrack seines kommenden Albums „Nullkommaneun“ veröffentlicht. Braucht man eigentlich nicht mehr groß irgendwas dazu erklären – Nackenschutz anlegen und über das Schaf freuen.

 

Ein noch unglaublicheres Großereignis stellt eigentlich nur das Comeback von Pillath dar. Ja genau, Pillath ist zurück. Der (überhaupt nicht mehr ) Dicke ist wieder da. Der Prinz des Potts aka „Onkel Pillo“. Kniet nieder, ihr Bauern, die Schalker sind zu Gast. Und dieser adrette junge Mann hier erzählt sich sogar Witze, die er selbst  noch nicht kennt. Außerdem bringt er ein Album raus. Bumm.

 

Auch Haftbefehl ist derzeit wieder in aller Munde (gewesen), nicht zuletzt wegen Jan Böhmermanns mehr oder weniger gelungener Hafti-Satire Polizistensohn. Die ganze Diskussion drumherum nervt mich in der Rückschau nur noch, weswegen ich es mir spare, all die Artikel, offenen Briefe und Reaktionen auch hier zu posten. In der Zwischenzeit hat Haftbefehl sein „Unzensiert“-Mixtape veröffentlicht, zu dem es selbstverständlich auch Videos gibt:

 

Fast noch besser, aber mindestens genau so gut gefällt mir „Mit der Basy“ von Nate57. „Nein, Du siehst nicht aus wie ein Baseball-Spieler, aber tolle Handschuhe hast Du an.“ Schön, dass da auch bald wieder ein Album kommt!

 

Der Plusmacher zeigt uns derweil seine Brusthaare.

 

Während Ufo361 irgendwie nur noch richtig Trap-lastige, aber depressive Mucke zu machen scheint. Aufs nächste Album bin ich trotzdem extrem gespannt, mal sehen, was am Ende dabei rauskommt. Bis dahin: „Harman“.

 

Dann hätte ich da noch ein Video im Angebot, dessen gerappter Inhalt schon etwas älter ist, aber jetzt eben auch online verfügbar daher kommt. Amar flowt hier, als gäbe es kein Morgen. „Gib es zu, ich hör mich unfassbar krass an!“

 

Last but not least: Megaloh lässt die Promo-Maschinerie für „Regenmacher“ anrollen. Klingt eher so nach PoetrySlam/SpokenWord-Kram, aber egal. Das wird trotzdem gut, sage ich.

Fickt-Euch-Allee

Fickt-Euch-Allee

Da bin ich wieder. Nach einem guten Monat Funkstille hat sich in meinen Lesezeichen dann auch einiges angesammelt: Hier ist es. Aus gegebenem Anlass finden sich darunter auch einige (halbwegs) politische Sachen, denen ich hier – ebenfalls aus gegebenem Anlass – den Vortritt lasse.

Grossstadtgeflüster mag ich schon seit „Ich muss gar nix„, obwohl ich eigentlich sonst nichts von der Truppe kenne. Aber die „Fickt-Euch-Allee“ hat es mir dann doch sehr angetan, wegen Zeitgeist und so. „Urlaub in den Misanthropen“, in der Fickt-Euch-Allee:

OK KID bilden mit „Gute Menschen“ ebenfalls einen Teil des aktuellen Zeitgeistes ab. Das macht zwar keinen Spaß im herkömmlichen Sinne, ist aber trotzdem oder gerade deswegen ausdrücklich hörens- und sehenswert.

Audio88 und Yassin geht es offensichtlich ähnlich wie mir: Sie sind frustriert von dem ganzen dummen Geschwätz, das derzeit so die Runde macht. Zum Beispiel: „Wo kommen wir denn da hin? Dann ist Polen aber offen! Das wird man ja noch sagen dürfen als ein stolzer Sack Kartoffeln!“ Da kann schon irgendwann der Eindruck entstehen, dass irgendwann bei manchen Menschen nur noch „Schellen“ helfen. Spoiler-Alert: Tun sie nicht.

Schlechte Laune hat übrigens auch Tyler, the Creator (Überraschung!). Aber: FUCK IT.

Ali As, Megaloh und Ahzumjot auf dem Minus-Remix gibt es hier, während MoTrip, Joka und Joshi Mizu die „Stunde Null“ zelebrieren.

MoTrip hat übrigens auch noch den starken Album-Titeltrack „Mama“ (mit Haftbefehl) ausgekoppelt. Zum Video geht es hier entlang. Wenn ihr Sidos Haftbefehl-Prank noch nicht kennt: Voilà!

Dann wären da noch Döll & Mädness mit „Frag Mich nicht“ auf einem Gibmafuffi-Beat, der mir unglaublich gut gefällt. Mädness rappt zwar immer geil, aber in dieser Kombination handelt es sich um ein absolutes Muss und eine dringende Anhör-Empfehlung. Darum bette ich hier auch das Video ein, obwohl es nur ein Standbild zeigt. Bumm.

Einen ebenfalls denkwürdigen Beat hat Dexter hier für Fatoni zusammengebastelt. In „Benjamin Button“ spricht mir Letzterer dann auch wieder mal aus der Seele. Genau aus diesen Gründen kann ich einem späten Sido oder Samy Deluxe, dem mittleren Bushido oder vielen neuen Sachen von Kool Savas kaum noch etwas abgewinnen.

Über-Beat, die Dritte: Deckah breitet hier für Umse und Aphroe den perfekten Sound-Teppich aus. Die beiden rappen darauf „Iller denn je“ und die Parts halten auch wirklich, was der Titel verspricht. Insbesondere der Aphroe-Part kommt als echte Technik-Ansage um die Ecke. Bumm, die Zweite.

Zum Anfang vom Abschluss gibt es noch den Plusmacher mit „Taschenrechner“, dem ersten Song aus dem Album „Die Ernte“. Das erscheint bald über Xatars neues Label Kopfticker Records und ich freu mich drauf.

Ebbe & Flut“ von Gzuz ist mittlerweile ja draußen und scheidet die Geister. Das in Jamaika gedrehte Video zu „9mm“ solltet ihr gesehen haben, es ist der pure Wahnsinn.

Dasselbe gilt für die Mischung aus Chefket, Xatar, Max Herre und Joy Denalane. Die haben sich für den Remix von Rap & Soul zusammengetan und insgesamt ordentlich abgeliefert. Irgendwie passt das trotz starker Parts und großartigem Beat für mich aber alles nicht so richtig gut zusammen, weswegen ich das Original immer noch lieber mag.

K.I.Z. Hurra die Welt geht unter

K.I.Z. – Hurra die Welt geht unter

Die aktuelle Hitzewelle kann nur als Vorbote der drohenden Apokalypse interpretiert werden. K.I.Z. prophezeien: „Hurra die Welt geht unter“. Nächsten Freitag ist es schon so weit. Das Ende naht, liebe Gemeinde. Aber alles gar kein Problem, wenn man auf einem Boot lebt. Keine Angst, denn wir brauchen den Weltuntergang offensichtlich nicht zu fürchten. „Und wir singen im Atomschutzbunker: Hurra die Welt geht unter!“

Ein Goldbarren ist für uns das Gleiche wie ein Ziegelstein/Der Kamin geht aus, wirf mal noch ’ne Bibel rein/Die Kids gruseln sich, denn ich erzähle vom Papst/Dieses Leben ist so schön, wer braucht ein Leben danach?

Sie dachten echt, ihre Scheiße hält ewig/Ich zeige den Kleinen Monopoly, doch sie verstehen’s nicht

 

Chefket – Rap & Soul

Chefket bringt endlich ein Album raus. Es heißt „Nachtmensch“, erscheint am 14.08. und klingt hoffentlich so wie die erste Auskopplung namens „Rap & Soul“. Dabei handelt es sich nämlich um einen veritablen Sommerhit. Obendrein stammt der Beat von Farhot (dessen Album „Kabul Fire Vol.1“ nicht oft genug empfohlen werden kann) und Ghanaian Stallion (dem Haus- und Hofproduzenten von Megaloh). Einzig das Video finde ich ein bisschen zu generisch und somit recht wahllos und uninteressant. Aber das spielt keine Rolle, wenn der Skillionär Chefket auf den Song so großartig klingt.

 

MoTrip – Wie ein Dealer/Malcolm mittendrin

Das MoTrip-Album „Mama“ ist wirklich gut gelungen. Mir gefallen insbesondere die ersten Lieder der Tracklist und der Titelsong mit Haftbefehl. Außerdem freue ich mich wahnsinnig über den ersten längeren Azad-Part seit einer gefühlten Ewigkeit. MoTrip macht insgesamt ernste, große Kunst und liefert ein rundes, durchdachtes und sehr gefühlvolles Album ab. Herzlichen Glückwunsch also zum dritten Platz der Album-Charts, ich hätte ihm den ersten gewünscht. Vor Release gab es noch das schicke Video zum genialen „Wie ein Dealer“. Ist halt dasselbe wie Curren$ys Audio Dope 2, aber darum nicht weniger cool. Zu „Malcolm mittendrin“ gibt es ein Lyric-Video. (Ali G-voice on) Check it! (Ali G-voice off)

 

Xatar – Meine große Liebe

True Story: „Kennst Du den Rapper Xanax?“ Nein. Aber ein Rapper namens Xatar hat ein Album von erstaunlicher Lebensdauer veröffentlicht, dass ich nach wochenlangem, intensivem Genuss immer noch Hören kann und will. Zugegeben, den folgenden Song skippe ich mittlerweile meist weg, weil der Aha-Effekt nach dem ersten aufmerksamen Anhören dann doch sehr schnell verfliegt. Spätestens nach Ansehen des Videos zu „Meine große Liebe“ von Xatar muss auch dem Allerletzten klar sein, dass es in diesem Lied hier die ganze Zeit um Geld geht. Aber ein feiner Zug vom Baba aller Babas, nach Release und Album-Promophase noch ein Video zu veröffentlichen.

 

Celo & Abdi – Bonchance

Auch Celo & Abdi haben noch ein neues, letztes Video zu ihrem überaus gelungenen Album „Bonchance“ rausgehauen. Darin findet die Geschichte, die in den diversen Videos zu „Amo aller Amos„, „Schlaghammer“ und den anderen gesponnen wurde, ihr Ende. Das Grande Finale samt Abspann. Zu einem wirklich guten Album, dass meiner Meinung nach an den oberen Anfang der Top Ten der Album-Charts gehört hätte. Marsimotos ebenfalls wirklich grandioses Album vielleicht auf der Eins, danach „Bonchance“ und der „Obststand“ auf der verdienten 5 – in einer perfekten Welt. Nichtsdestotrotz scheint Rap immer weniger verkannt zu werden. Endlich legen auch Mainstream-Medien wie die Zeit mal die richtigen Maßstäbe an:

Man kann die Liedtexte von Celo & Abdi nur wie radikalavantgardistische deutsche Literatur lesen, und so muss man sie auch lesen. Es ist ein unheimlicher Spaß, eben weil das Nichtverstehen dieser Literatur so eine Freude, Fantasie, Stimulanz und wilde Lust am Assoziieren, Sinnsuchen und Sinnraten freisetzt.

Das Deutsch von Celo & Abdi ist Straßendeutsch, wie es in den prekären Vierteln von Frankfurt unter Zugewanderten und Ausländern gesprochen wird, neben Deutsch finden sich Vokabeln aus dem Arabischen, Türkischen, Bosnischen, Kroatischen, Polnischen, Russischen, Französischen, Spanischen. Das Erratische und das Poetische der Sprache von Celo & Abdi wird durch Wortschöpfungen und durch Neologismen erzeugt und verstärkt.

Sehen und anerkennen muss man, dass das Rap-Duo eine im deutschen Pop ganz einzigartige, neuartige, eine grandios plastische und kickende Sprache gefunden hat. Wie jede Sprache, die sich der präzisen Wiedergabe einer Lebenswirklichkeit verschreibt, liegt hier eine hohe Poesie.

Auch wenn das im deutschsprachigen Rap keine besonders neuartige Sache ist. Mir scheint, hier hat jemand zum ersten Mal erfasst, wie Rap an sich funktioniert. Vielleicht schicke ich dem Autor mal meine Bachelorarbeit. Julian Dörr von der Süddeutschen kennt sich offenbar etwas besser mit der Materie aus und vergleicht sehr erfolgreich, amüsant und erhellend Celo & Abdis Album mit dem neuen von Konstantin Wecker:

Wecker kennt seine Ahnen: Er bedient sich in der spätmittelalterlichen Lyrik, bei Goethe, Novalis und Hugo von Hofmannsthal. Und oszilliert zwischen bajuwarischer Melancholie, verquaster Mystik, politischen Pamphleten und der feinsten Schriftsprache eines pensionierten Oberstudienrates. […] Auf „Bonchance“ betten [Celo & Abdi] ihre Straßengeschichten ein in eine große Zitatwelt, von Erik Zabel bis zu Matthew McConaughey in „The Wolf of Wall Street“. Die beiden sind außerdem Sprachutopisten. Die Szene rund um Haftbefehl ist ein Versuchslabor der Kommunikation. An ihren Songs lässt sich die Weiterentwicklung der Sprache durch immer neue Einflüsse studieren.

Die Welt muss sich verändern, fordert Wecker. Bei Celo & Abdi tut sie es. In ihrer Sprache steckt der Traum vom grenzenlosen Europa.

 

Veedel Kaztro feat. Fatoni – München – Kölle

Zum Schluss noch was Witziges mit Veedel Kaztro und Fatoni. Die representen ihre knallharte „München – Kölle“-Connection und tischen erstaunliche Fun-Facts über die beiden Städte auf. Köln liegt demnach in Rheinland-Pfalz, hat dafür aber nur coole Viertel, wie zum Beispiel Eimsbüttel. Irgendwas ist da faul im Staate Dänemark.

MoTrip, Celo & Abdi, LX, MC Bomber, Karate Andi, Ufo 361, Indecline

MoTrip, Celo & Abdi, Ufo361, Karate Andi & MC Bomber

Motrip – Trip

Meine Vorfreude auf das MoTrip-Album „Mama“ bleibt ungebrochen und könnte kaum größer sein. Selten hat mich ein Album so nachhaltig beeindruckt wie MoTrips „Embryo“. Entsprechend hoch sind jetzt meine Erwartungen an die Nachfolgerin. Aber keine Promophase der letzten Jahre hat mich so restlos überzeugt wie die Snippets und die Video-Auskopplung „Mathematik„. „Trip“ macht da zum Glück auch keine Ausnahme. Ich will jetzt zu meiner „Mama“.

Wer hat lang gebraucht?/Wem ist das egal?/Du riskierst dein‘ Hals/ich leg dich um wie ’n Schal/Die Eins auf dem Planeten, pure Arroganz/Die einzige Machete in ’ner Grube voller Schlangen/Ruf nicht bei mir an/du musst warten, ich bin grade zu vertieft/Voller Tatendrang und plane das Release/Zwischen Wahnsinn und Genie/lade durch und schieß’/Wer kommt langsam in die Gänge wie ein Ladendetektiv?

 

 

Celo & Abdi – Amo aller Amos

Es sind gute Zeiten für Fans von deutschsprachigem Rap. Bevor nämlich MoTrips „Mama“ kommt und der gesamten Lausbuben-Szene ordentlich die Leviten liest, erscheint erstmal noch „Bonchance“ von Celo & Abdi, den beiden Rabauken. Die haben in ihren jungen Jahren offensichtlich so viel kuriose Geschichten erlebt, dass sie jetzt nochmal auf Albumlänge aus dem Nähkästchen plaudern können. Hier gibt’s keine musikalischen Experimente, sondern Ticker-Stories rund um Kilos, Todis, Foltereien mit dem Bügeleisen, scharfe Geladene und Amos (aller Amos). Was soviel wie Onkel heißt und laut Interview nochmal ne Stufe über dem Abi steht. Ungefähr Babo (/a aller Babas)-Niveau. Da zeigt sich Staiger „so mobb Deep juvenile hell/The infamous mäßig“ [sic] beeindruckt. Damit und mit „düster und grimmig“ trifft er es wirklich ziemlich genau auf den Kopf: Gargoyles -„Kreaturen, die sniffen“ in Frankfurt am Stein. „Bonchance (und Hazaks kriegen Riss)!“

 

LX – N.T.M.

Mit Ticker-Stories, Kilos und derlei mehr kennt sich traditionell auch die 187 Straßenbande sehr gut aus. Kein Wunder, eröffnen LX & Maxwell doch diese Woche noch ihren Obststand („Hast Du Kohldampf?/Komm zum Obststand!„).  Was er so zu verkaufen hat, zeigt LX uns sehr warm- und offenherzig in seinem neuesten Video. Schon erstaunlich und gleichermaßen faszinierend, dass man ganz offensichtlich auch auf alles scheißen und irgendwie unbehelligt bleiben kann. Es zahlt sich offenbar aus: Die 187 Straßenbande tritt „als einziger  deutscher Support-Act“ des Wu Tang-Clans bei dessen Sommer-Tour auf.  LX macht jedenpfalz auch auf Solo-Pfaden „Rap für die Pusher/weil ich selber gepusht hab“:

 

MC Bomber & Karate Andi – Münzmallorca/Ufo 361 & Karate Andi – Nicht dein Tag

Wie gesagt, gute Zeiten. Auch für Karate Andi-Fans. Das lang angekündigte Video mit MC Bomber ist nämlich da, hurra! Die beiden machen ihrem guten Ruf dann auch alle Ehre und liefern mit „Münzmallorca“ die etwas andere Sommer-Hymne. Macht auf jeden Fall Laune und Rokko Weißensee mischt auch noch mit. Dasselbe in grün und bare-knuckle macht auch Ufo361, ebenfalls mit Verstärkung von Hook-Monster Karate Andi. Nur auf einen besseren Beat, was aber auch egal ist. Einige Tapes von MC Bomber können jetzt übrigens auch auf Vinyl im hhv erworben werden.

 

Indecline – This Land Was OurLand (Graffiti)

Last but definitely not least: The Largest Illegal Graffiti Piece In the World. Die Menschen von Indecline haben tagelang die Wüste angemalt. Beziehungsweise eine Landebahn inmitten eines aktiven Militär-Testgeländes. Klingt gefährlich, sieht aber eigentlich sehr entspannt und vor allem gut organisiert aus. Respekt!

Motrip Mama Snippet 1 2 Alien EP

MoTrip – Mama/Alien EP [Snippets]

MoTrip veröffentlicht nach der ersten Video-Auskopplung „Mathematik“ jetzt diverse Snippets. Eines zur „Alien“-EP, das der Limited Edition-Box des Albums beiliegt. Wobei ich es sehr schade finde, dass es keine Möglichkeit gibt, sich das auch auf Vinyl zu kaufen. Wenn ich das MoTrip-Album „Mama“ als Vinyl-Schallplatte und die „Alien“-EP haben will, muss ich wohl oder übel doppelt in die Tasche greifen. Also: Warum gibt’s keine Limited Edition-Vinyl mit der EP?

Wie auch immer: Hört Euch das „Alien“-Snippet an, darauf kommt ihr unter anderem auch in den Genuss von Ali As– und Joka- sowie Silla-Parts. Dazu gibt’s moody Pics von sexy MoTrip.

 

Das Snippet zu „Mama“ hat MoTrip auf zwei einzelne Parts aufgeteilt, die mittlerweile beide auch erschienen sind. So wie es aussieht, kommt da etwas Großes auf uns zu. Unterstützung kommt von Azad, Haftbefehl, Elmo, Samy Deluxe und Sido. Bis auf Hafti ist im Snippet von jedem der Künstler was zu hören, wobei ich auf den Song mit Sido offensichtlich auch gut verzichten könnte. Macht der eigentlich nur noch ultra-durchkalkulierte Chart-Stürmer, oder wie?

Egal, das Album scheint der Knaller zu sein und ich freue mich sehr drauf. Release von „Mama“ ist in gut zwei Wochen am 19. Juni und ich wünsche MoTrip von ganzem Herzen, damit auf die 1 zu gehen. Am selben Tag erscheint übrigens auch „Trümmerfrau“ von Tice, das ebenfalls einige Hör-Durchgänge wert sein dürfte. [UPDATE: Sie hat es sich anders überlegt. „Trümmerfrau“ gibt es ab sofort kostenlos auf www.tice-rap.de!] MoTrips Snippet zu „Mama“, Teil 1:

 

MoTrips Snippet zu „Mama“, Teil 2:

MoTrip Mathematik Mama Embryo

MoTrip – Mathematik [Video]

ENDLICH. MoTrip taucht eindrucksvoll aus der Versenkung auf und rechnet uns mal eben kurz vor, wie man richtig rappt. Seitdem „Embryo“ 2012 bei mir wie eine Bombe eingeschlagen hat, warte ich sehnsüchtig auf den Nachfolger. Er heißt folgerichtig „Mama“ und knüpft hoffentlich dort an, wo MoTrip mit seinem Debüt-Album aufgehört hat. Es zählt immer noch zu meinen all-time-favourites in Sachen Deutschrap. Die erste „Mama“-Auskopplung „Mathematik“ liefert dann auch genau das, was ich mir erhofft hatte: Schöne Wortspielereien sowie einen nahezu perfekten Flow auf angenehmem Beat. Was will man mehr? Die unglaublich angenehme Reibeisen-Stimme von MoTrip gibt’s gratis obendrauf. Das hier ist sehr viel mehr als simple Mathematik:

„Egal, bring mir die besten zehn und pack zwanzig drauf/Diese neunmalklugen Typen fliegen achtkantig raus/Wenn der Siebenschläfer wiederkommt und Sechsen verteilt/Wird das fünfte Element in seinen Texten erscheinen/Früher 4-Spur-Gerät, Bruder, jetzt mp3/Projekt Nummer Zwei zieht direkt auf die Eins“

„Schon mit zehn bin ich bei neuen Freunden vorsichtig geblieben/Ich lernte, dass man Acht gibt, bevor sie dich durchsieben/Liegst du sechs Fuß tief kannst du flirten mit dem Tod/Und bist fünf Sekunden später in der vierten Dimension/Klopfe drei mal auf Holz, bevor sie deine Asche streuen/Lieber zwei echte Feinde, als einen falschen Freund“

„Mache zehn von neun Punkten, was ein Achtungserfolg/Auf Wolke Sieben führt der sechste Sinn zum Fass voller Gold/War das fünfte Rad, heute triumphier‘ ich allein/Auch wenn sie dreist sind und zweifeln, hier steh die Eins!“

Was soll ich dazu noch groß schreiben? MoTrip is back. Die Rechnung geht auf.

Sentence & Olexesh – Postbote

Yeah. Sentence. Der Ghostwriter des Ghostwriters deines Lieblingsrappers. Leider hat er immer Pech gehabt, der Gute und anscheinend auch irgendwelche persönlichen Probleme. Aber: Er rappt unglaublich gut, wenn er will. Hier tut er das in perfekt passender Kombination mit Olexesh, dem sympathischsten Gauner der Welt. Der steigert sich technisch auch immer mehr, “reckognize”!

Uäah, halb Deutschrap macht Werbung für Nike: Riskier Alles. Eigentlich ja toll, soviele so begnadete Künstler auf einem Song zu hören. Nur irgendwie kacke, dass es halt Werbung ist. Mit höchstprofessionellem Video und Uwe Ochsenknecht stehen all diese Rapper auf der Gehaltsliste von Nike: Sido, Cro, MoTrip, Celo & Abdi, Prinz Pi, Afrob, Olli Banjo, Bartek, Teesy und Megaloh. Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen soll.

Ähnlich geht es mir da bei Snaga & Fard. Die hauen schon wieder ein Video aus “Talion II” raus, diesmal Tag und Nacht. Fards Part und das VIdeo finde ich gewöhnlich, aber Snaga packt erstaunliche Flows aus. Hört, hört! Was haben die bloß mit Gargamel?

Fatoni veröffentlicht zwecks Promo für sein Free-Download-Irgendwas “Die Zeit heilt alle Hypes” ein Video zu Lustig. Finde ich wirklich richtig grandios, den mag ich immer lieber.

Sö, da ist auch schon das wundervolle Video zum Mammut-Track. Sehr schön, in letzter Zeit häuft sich sowas ja.

Da kommt man (=ich) ja kaum noch hinterher, wenn die Musikvideos und -Tracks so schnell rausgehauen werden. Aber der Reihe nach. Zu “Contraband” von Snaga & Fard regen sich die Stimmen und die Diskussion will nicht abreißen. Staiger und das Splash Mag sehen die Sache aber recht ähnlich wie ich. Bleibt abzuwarten, ob sich die beiden zu ihrem Track äußern. Und wie der Rest des Albums so aussieht bzw. klingt.

RAF Camora, Chakuza und Joshi Mizu geben keine Ruhe und machen lange Finger. Bisher fand ich jede einzelne Auskopplung aus ZODIAK gelungen, ich freu mich wirklich aufs Album. “Klepto” geht jedenpfalz auch ab.

Action Bronson erlebt wieder Abenteuer, immer noch in awkward New Zealand. Ab in die Crowd! Kulinarische Raritäten, um nicht zu sagen Delicatessen werden auch wieder kredenzt. Pastrami-Sandwich und Street Dog, booyaah.

Außerdem geht Step Brother Alchemist ab wie eh und je und ballert Mucke raus wie nichts Gutes. Derzeit ein Mixtape oder Album oder was auch immer zusammen mit einem gewissen Budgie. Es hört auf den Namen The Good Book und featuret unter anderem auch unser aller Lieblingskoch Action Bronson, der Wohlgenährte.

Megaloh (official) | FREE EP: Endlich Unendlich Anniversary

Megaloh (official) | FREE EP: Endlich Unendlich Anniversary