Lemur singt den „Abendlandboogie“. Ich bin da in allen Punkten ganz bei ihm. Danke dafür.
Weil es wirklich keinerlei Eigenleistung erfordert, sondern pures Glück ist, wo und in welche Verhältnisse der Mensch geboren wird. Ich freue mich, dass Themen wie Rassismus und Flüchtlingspolitik momentan so präsent sind und hoffe, dass sich durch die öffentliche Diskussion vielleicht der eine oder die andere Unverbesserliche eines Besseren belehren lässt.
Die könnten eigentlich auch mal eine Song zum Thema machen, da würde ich mich sehr drüber freuen: Gzuz, Xatar und Hanybalerklären uns das Prinzip von „Ebbe & Flut“. Der Titeltrack des gleichnamigen Albums strotzt nur so vor Energie, mehr Straße und Realness geht kaum.
In Sachen Straße war Azad immer schon ganz vorne mit dabei. Für Manuellsens Album hat er sich zu einem ganzen Part auf „Friedhof der Kuscheltiere“ hinreißen lassen, was mich natürlich in helle Aufregung versetzt hat. Extrem spektakulär ist der Vers nicht, lässt mich aber trotzdem noch ungeduldiger auf neuen Output von Azad hoffen.
Umses „Hawaiianischer Schnee“ ist mittlerweile auch schon raus und es gibt diverse Videos dazu: Unter anderem das entspannte „Rush Hour“ oder das nachdenkliche „Menschen„. Umse liefert wie immer solide ab und Deckah hat ebenfalls wie erwartet sehr angenehme Beats dazu gebaut.
Außerdem ist auch das „Gebrüder Grimm“-Album der Snowgoons erschienen. Wieder mit dabei sind haufenweise geile Oldschool-Beats und sowohl US-Rapper als auch einige aus Deutschland. Zum Beispiel: Witten Untouchable aka Lakmann, Mess und Al Kareem mit „Magic“.
Hulk Hodn macht gemeinsame Sache mit Eloquent. Dabei kommt neben dem Album „Mit Kanonen auf Spatzen schießen„, dass am 18. September erscheint, auch die 7“ „Fussballprofi / Was Wenn“ heraus. Hulk Hodn zimmert bekanntlich ja unfassbare Beats und der Album-Vorgeschmack „Da Funk“ war auch schon großartig, das ich hier bereits gepostet hatte. Dasselbe gilt natürlich auch für „Was Wenn“ und das Instrumental „Fussballprofi“:
Fatoni haut mit „C’mon, das geht auch klüger“ ein denkwürdiges Video raus – Unterhaltung auf höchstem Niveau, die sich vielleicht nicht jedem sofort erschließt. Rap-Fans sollten aber ihre helle Freude daran haben.
Auch Morlockk Dilemma, der Leipziger Löwe („ein Hammer-Typ wie Thor!“), hat sich etwas ganz Besonderes für sein neuestes Split-Video zu „Ehrencodex / Meisterwerk“ einfallen lassen. Nebenbei wird bedingungsloser Personenkult propagiert und sich in Kernwaffen-Rhetorik geübt.
Olexesh ballert bald seinen drei-teiligen Mixtape-„Strassencocktail“ raus. Stolze 36 Tracks erwarten uns darauf und „Testschluck“ ist ausdrücklich keiner davon. „Gib ihm bös“ schon. Olexesh ist hungrig, wie es aussieht.
Method Man bittet nur um zwei Minuten eurer Zeit. „The Meth Lab“ kommt!
Last, but not least biegt Mosh36 mit einem Newcomer namens KALAШ um die Ecke:“Oh Oh“!
Caput habe ich früher immer nur als einen der Sidekicks von Savas angesehen. Gut war er schon immer, aber spätestens seit „Baumstamm“ bin ich richtiger Caput- Fan. Mittlerweile hat der gute Mann Frau und Kind, Rappen tut er immer noch. Mit „Intensiv“ hat er mich wieder einmal positiv überrascht, auch wenn die Hook nicht unbedingt meins ist. Das Album „Mit mir oder gegen mich“ ist draußen.
C-A-P-U-T verheiratet, und sogar schon Kind/Stolzer Vater werden: leicht – Ich will ein stolzes Kind!
Ronny Trettmann nennt sich jetzt nur noch Trettmann. Soll mir recht sein. Dass er einen gemeinsamen Song mit Megaloh aufnimmt, hätte ich mir bis vor Kurzem auch noch nicht träumen lassen. Ich finde es aber großartig. Weil es einfach passt und dieser Song (nicht nur) meinen persönlichen Sommerhit 2015 darstellt. Warum Ronny nicht mehr Ronny heißen will, bleibt unklar – schade finde ich auch, dass er seinen sächsischen Dialekt abgelegt hat. Das hätte ich auch niemandem geglaubt, als ich vor gefühlt zehn Jahren zum ersten Mal „Glover“ gehört habe. Aber ey, was soll’s!?
Lakmann One meldet sich zurück. Noch schlechter drauf als sonst macht er die beste Album-Promo, die ich je erlebt habe. Aus dem Schoß der Psychose, klar. Die Features verrät er nicht, weil das nichts bringen würde. Keinen Bock auf Charts und eigentlich wollte Laki das Album auch erst ne Woche nach Release ankündigen. Es erscheint irgendwann 2015 – 2020. Aaaahhh.
Damion Davis ähnlich gut gelaunt wie Lakmann One zum Phänomen Money Boy.
Einige sehr kreative Schimpfwörter dabei. Ich glaube, mein Favorit ist „Müllauge“.
Die aktuelle Hitzewelle kann nur als Vorbote der drohenden Apokalypse interpretiert werden. K.I.Z. prophezeien: „Hurra die Welt geht unter“. Nächsten Freitag ist es schon so weit. Das Ende naht, liebe Gemeinde. Aber alles gar kein Problem, wenn man auf einem Boot lebt. Keine Angst, denn wir brauchen den Weltuntergang offensichtlich nicht zu fürchten. „Und wir singen im Atomschutzbunker: Hurra die Welt geht unter!“
Ein Goldbarren ist für uns das Gleiche wie ein Ziegelstein/Der Kamin geht aus, wirf mal noch ’ne Bibel rein/Die Kids gruseln sich, denn ich erzähle vom Papst/Dieses Leben ist so schön, wer braucht ein Leben danach?
Sie dachten echt, ihre Scheiße hält ewig/Ich zeige den Kleinen Monopoly, doch sie verstehen’s nicht
Chefket – Rap & Soul
Chefket bringt endlich ein Album raus. Es heißt „Nachtmensch“, erscheint am 14.08. und klingt hoffentlich so wie die erste Auskopplung namens „Rap & Soul“. Dabei handelt es sich nämlich um einen veritablen Sommerhit. Obendrein stammt der Beat von Farhot (dessen Album „Kabul Fire Vol.1“ nicht oft genug empfohlen werden kann) und Ghanaian Stallion (dem Haus- und Hofproduzenten von Megaloh). Einzig das Video finde ich ein bisschen zu generisch und somit recht wahllos und uninteressant. Aber das spielt keine Rolle, wenn der Skillionär Chefket auf den Song so großartig klingt.
MoTrip – Wie ein Dealer/Malcolm mittendrin
Das MoTrip-Album „Mama“ ist wirklich gut gelungen. Mir gefallen insbesondere die ersten Lieder der Tracklist und der Titelsong mit Haftbefehl. Außerdem freue ich mich wahnsinnig über den ersten längeren Azad-Part seit einer gefühlten Ewigkeit. MoTrip macht insgesamt ernste, große Kunst und liefert ein rundes, durchdachtes und sehr gefühlvolles Album ab. Herzlichen Glückwunsch also zum dritten Platz der Album-Charts, ich hätte ihm den ersten gewünscht. Vor Release gab es noch das schicke Video zum genialen „Wie ein Dealer“. Ist halt dasselbe wie Curren$ys Audio Dope 2, aber darum nicht weniger cool. Zu „Malcolm mittendrin“ gibt es ein Lyric-Video. (Ali G-voice on) Check it! (Ali G-voice off)
Xatar – Meine große Liebe
True Story: „Kennst Du den Rapper Xanax?“ Nein. Aber ein Rapper namens Xatar hat ein Album von erstaunlicher Lebensdauer veröffentlicht, dass ich nach wochenlangem, intensivem Genuss immer noch Hören kann und will. Zugegeben, den folgenden Song skippe ich mittlerweile meist weg, weil der Aha-Effekt nach dem ersten aufmerksamen Anhören dann doch sehr schnell verfliegt. Spätestens nach Ansehen des Videos zu „Meine große Liebe“ von Xatar muss auch dem Allerletzten klar sein, dass es in diesem Lied hier die ganze Zeit um Geld geht. Aber ein feiner Zug vom Baba aller Babas, nach Release und Album-Promophase noch ein Video zu veröffentlichen.
Celo & Abdi – Bonchance
Auch Celo & Abdi haben noch ein neues, letztes Video zu ihrem überaus gelungenen Album „Bonchance“ rausgehauen. Darin findet die Geschichte, die in den diversen Videos zu „Amo aller Amos„, „Schlaghammer“ und den anderen gesponnen wurde, ihr Ende. Das Grande Finale samt Abspann. Zu einem wirklich guten Album, dass meiner Meinung nach an den oberen Anfang der Top Ten der Album-Charts gehört hätte. Marsimotos ebenfalls wirklich grandioses Album vielleicht auf der Eins, danach „Bonchance“ und der „Obststand“ auf der verdienten 5 – in einer perfekten Welt. Nichtsdestotrotz scheint Rap immer weniger verkannt zu werden. Endlich legen auch Mainstream-Medien wie die Zeit mal die richtigen Maßstäbe an:
Man kann die Liedtexte von Celo & Abdi nur wie radikalavantgardistische deutsche Literatur lesen, und so muss man sie auch lesen. Es ist ein unheimlicher Spaß, eben weil das Nichtverstehen dieser Literatur so eine Freude, Fantasie, Stimulanz und wilde Lust am Assoziieren, Sinnsuchen und Sinnraten freisetzt.
Das Deutsch von Celo & Abdi ist Straßendeutsch, wie es in den prekären Vierteln von Frankfurt unter Zugewanderten und Ausländern gesprochen wird, neben Deutsch finden sich Vokabeln aus dem Arabischen, Türkischen, Bosnischen, Kroatischen, Polnischen, Russischen, Französischen, Spanischen. Das Erratische und das Poetische der Sprache von Celo & Abdi wird durch Wortschöpfungen und durch Neologismen erzeugt und verstärkt.
Sehen und anerkennen muss man, dass das Rap-Duo eine im deutschen Pop ganz einzigartige, neuartige, eine grandios plastische und kickende Sprache gefunden hat. Wie jede Sprache, die sich der präzisen Wiedergabe einer Lebenswirklichkeit verschreibt, liegt hier eine hohe Poesie.
Auch wenn das im deutschsprachigen Rap keine besonders neuartige Sache ist. Mir scheint, hier hat jemand zum ersten Mal erfasst, wie Rap an sich funktioniert. Vielleicht schicke ich dem Autor mal meine Bachelorarbeit. Julian Dörr von der Süddeutschen kennt sich offenbar etwas besser mit der Materie aus und vergleicht sehr erfolgreich, amüsant und erhellend Celo & Abdis Album mit dem neuen von Konstantin Wecker:
Wecker kennt seine Ahnen: Er bedient sich in der spätmittelalterlichen Lyrik, bei Goethe, Novalis und Hugo von Hofmannsthal. Und oszilliert zwischen bajuwarischer Melancholie, verquaster Mystik, politischen Pamphleten und der feinsten Schriftsprache eines pensionierten Oberstudienrates. […] Auf „Bonchance“ betten [Celo & Abdi] ihre Straßengeschichten ein in eine große Zitatwelt, von Erik Zabel bis zu Matthew McConaughey in „The Wolf of Wall Street“. Die beiden sind außerdem Sprachutopisten. Die Szene rund um Haftbefehl ist ein Versuchslabor der Kommunikation. An ihren Songs lässt sich die Weiterentwicklung der Sprache durch immer neue Einflüsse studieren.
Die Welt muss sich verändern, fordert Wecker. Bei Celo & Abdi tut sie es. In ihrer Sprache steckt der Traum vom grenzenlosen Europa.
Veedel Kaztro feat. Fatoni – München – Kölle
Zum Schluss noch was Witziges mit Veedel Kaztro und Fatoni. Die representen ihre knallharte „München – Kölle“-Connection und tischen erstaunliche Fun-Facts über die beiden Städte auf. Köln liegt demnach in Rheinland-Pfalz, hat dafür aber nur coole Viertel, wie zum Beispiel Eimsbüttel. Irgendwas ist da faul im Staate Dänemark.
Meine Vorfreude auf das MoTrip-Album „Mama“ bleibt ungebrochen und könnte kaum größer sein. Selten hat mich ein Album so nachhaltig beeindruckt wie MoTrips „Embryo“. Entsprechend hoch sind jetzt meine Erwartungen an die Nachfolgerin. Aber keine Promophase der letzten Jahre hat mich so restlos überzeugt wie die Snippets und die Video-Auskopplung „Mathematik„. „Trip“ macht da zum Glück auch keine Ausnahme. Ich will jetzt zu meiner „Mama“.
Wer hat lang gebraucht?/Wem ist das egal?/Du riskierst dein‘ Hals/ich leg dich um wie ’n Schal/Die Eins auf dem Planeten, pure Arroganz/Die einzige Machete in ’ner Grube voller Schlangen/Ruf nicht bei mir an/du musst warten, ich bin grade zu vertieft/Voller Tatendrang und plane das Release/Zwischen Wahnsinn und Genie/lade durch und schieß’/Wer kommt langsam in die Gänge wie ein Ladendetektiv?
Celo & Abdi – Amo aller Amos
Es sind gute Zeiten für Fans von deutschsprachigem Rap. Bevor nämlich MoTrips „Mama“ kommt und der gesamten Lausbuben-Szene ordentlich die Leviten liest, erscheint erstmal noch „Bonchance“ von Celo & Abdi, den beiden Rabauken. Die haben in ihren jungen Jahren offensichtlich so viel kuriose Geschichten erlebt, dass sie jetzt nochmal auf Albumlänge aus dem Nähkästchen plaudern können. Hier gibt’s keine musikalischen Experimente, sondern Ticker-Stories rund um Kilos, Todis, Foltereien mit dem Bügeleisen, scharfe Geladene und Amos (aller Amos). Was soviel wie Onkel heißt und laut Interview nochmal ne Stufe über dem Abi steht. Ungefähr Babo (/a aller Babas)-Niveau. Da zeigt sich Staiger „so mobb Deep juvenile hell/The infamous mäßig“ [sic] beeindruckt. Damit und mit „düster und grimmig“ trifft er es wirklich ziemlich genau auf den Kopf: Gargoyles -„Kreaturen, die sniffen“ in Frankfurt am Stein. „Bonchance (und Hazaks kriegen Riss)!“
LX – N.T.M.
Mit Ticker-Stories, Kilos und derlei mehr kennt sich traditionell auch die 187 Straßenbande sehr gut aus. Kein Wunder, eröffnen LX & Maxwell doch diese Woche noch ihren Obststand („Hast Du Kohldampf?/Komm zum Obststand!„). Was er so zu verkaufen hat, zeigt LX uns sehr warm- und offenherzig in seinem neuesten Video. Schon erstaunlich und gleichermaßen faszinierend, dass man ganz offensichtlich auch auf alles scheißen und irgendwie unbehelligt bleiben kann. Es zahlt sich offenbar aus: Die 187 Straßenbande tritt „als einziger deutscher Support-Act“ des Wu Tang-Clans bei dessen Sommer-Tour auf. LX macht jedenpfalz auch auf Solo-Pfaden „Rap für die Pusher/weil ich selber gepusht hab“:
MC Bomber & Karate Andi – Münzmallorca/Ufo 361 & Karate Andi – Nicht dein Tag
Wie gesagt, gute Zeiten. Auch für Karate Andi-Fans. Das lang angekündigte Video mit MC Bomber ist nämlich da, hurra! Die beiden machen ihrem guten Ruf dann auch alle Ehre und liefern mit „Münzmallorca“ die etwas andere Sommer-Hymne. Macht auf jeden Fall Laune und Rokko Weißensee mischt auch noch mit. Dasselbe in grün und bare-knuckle macht auch Ufo361, ebenfalls mit Verstärkung von Hook-Monster Karate Andi. Nur auf einen besseren Beat, was aber auch egal ist. Einige Tapes von MC Bomber können jetzt übrigens auch auf Vinyl im hhv erworben werden.
Indecline – This Land Was OurLand (Graffiti)
Last but definitely not least: The Largest Illegal Graffiti Piece In the World. Die Menschen von Indecline haben tagelang die Wüste angemalt. Beziehungsweise eine Landebahn inmitten eines aktiven Militär-Testgeländes. Klingt gefährlich, sieht aber eigentlich sehr entspannt und vor allem gut organisiert aus. Respekt!
MoTrip veröffentlicht nach der ersten Video-Auskopplung „Mathematik“ jetzt diverse Snippets. Eines zur „Alien“-EP, das der Limited Edition-Box des Albums beiliegt. Wobei ich es sehr schade finde, dass es keine Möglichkeit gibt, sich das auch auf Vinyl zu kaufen. Wenn ich das MoTrip-Album „Mama“ als Vinyl-Schallplatte und die „Alien“-EP haben will, muss ich wohl oder übel doppelt in die Tasche greifen. Also: Warum gibt’s keine Limited Edition-Vinyl mit der EP?
Wie auch immer: Hört Euch das „Alien“-Snippet an, darauf kommt ihr unter anderem auch in den Genuss von Ali As– und Joka- sowie Silla-Parts. Dazu gibt’s moody Pics von sexy MoTrip.
Das Snippet zu „Mama“ hat MoTrip auf zwei einzelne Parts aufgeteilt, die mittlerweile beide auch erschienen sind. So wie es aussieht, kommt da etwas Großes auf uns zu. Unterstützung kommt von Azad, Haftbefehl, Elmo, Samy Deluxe und Sido. Bis auf Hafti ist im Snippet von jedem der Künstler was zu hören, wobei ich auf den Song mit Sido offensichtlich auch gut verzichten könnte. Macht der eigentlich nur noch ultra-durchkalkulierte Chart-Stürmer, oder wie?
Egal, das Album scheint der Knaller zu sein und ich freue mich sehr drauf. Release von „Mama“ ist in gut zwei Wochen am 19. Juni und ich wünsche MoTrip von ganzem Herzen, damit auf die 1 zu gehen. Am selben Tag erscheint übrigens auch „Trümmerfrau“ von Tice, das ebenfalls einige Hör-Durchgänge wert sein dürfte. [UPDATE: Sie hat es sich anders überlegt. „Trümmerfrau“ gibt es ab sofort kostenlos auf www.tice-rap.de!] MoTrips Snippet zu „Mama“, Teil 1:
Da schaue ich im Urlaub einmal zufällig Fernsehen, und dann passiert sowas: Jan Böhmermann und Dendemann performen „Eine deutsche Rapgeschichte“ und machen dabei eine erstaunlich gute Figur. Wahrscheinlich wäre meine Auswahl wohl anders ausgefallen, ich bin im Großen und Ganzen aber mehr als zufrieden und habe mich prächtig amüsiert. „Die Welt“ hat daraufhin wieder mal den Vogel in Sachen Rap-Berichterstattung abgeschossen und bewiesen, wie wenig Ahnung man dort von der Materie hat. Skinny von rap.de tut seine diesbezügliche Meinung auf äußerst charmante Weise kund: „‚Die Welt‘ hat’s erkannt: Böhmermann schändet HipHop„. Oder so.
Celo, Abdi, Xatar und Haftbefehl machen „Heckmeck„. Das finde ich natürlich unglaublich großartig.
Genau wie Capital. Sowohl „Bra“ (das ich irgendwann schon mal gehört habe, aber nicht zu schätzen wusste) als auch „Columbia„:
Capital stammt ja aus dem Rap am Mittwoch-Kosmos, der uns dieses unglaubliche Battle beschert hat: Tierstar tritt gegen den legendären Dizaster in dessen Muttersprache(n) an und schlägt sich mehr als tapfer. Sehr schön, wie multikulturell und -lingual es hier zugeht! Neben dem extrem hohen Unterhaltungswert bietet die Sache auch einen gewissen Tiefgang. Gehört mit dem Laas Unltd./Drob Dynamic-Battle zu den besten, die ich kenne – das Anschauen lohnt sich.
Jedes Mal, wenn Lakmann einen neuen Part veröffentlicht, freue ich mich – so einfach kann das sein. Obwohl ich mich gleichzeitig auch immer ein wenig um Lakmann sorge, denn richtig gut zu gehen scheint es ihm nicht. Kein Wunder, sitzt P. Hightower doch seit 2013 im Knast. Dessen kostenloses Mixtape „Ready 2 High Vol. 2“ und ziemlich lässiges Merch gibt es übrigens hier, falls ihn jemand unterstützen möchte. Ansonsten:“Dreh die Mukke nochmal auf„.
Jedes Mal, wenn Megaloh einen neuen Part veröffentlicht, freue ich mich – so einfach kann das sein. Hier im „Marathon-Modus“ mit FONZ‘:
Snaga fickt Deutschland. Again. So einfach kann das sein. „Glück auf„!
Genauso sauer ist nur die 187 Straßenbande. Egal ob es dabei um „HaifischNikez„(LX & Maxwell feat. Gzuz) oder den „Call of Beauty“ (Gzuz & Bonez) geht.
KNG war mir bisher kein Begriff. Ich glaube aber, den sollte man vielleicht im Auge behalten:
Last but not least: Letztens hat mir jemand dieses Nightmares on Wax-Set empfohlen. Eine sehr entspannte und angenehme Angelegenheit. Es gibt übrigens jemand anderen, der die so beliebten Boiler Room-Videos mit anderer Musik hinterlegt hat. Dabei kamen sehr amüsante neue Videos heraus, die ärgerlicherweise mittlerweile aber anscheinend alle gesperrt wurden. Weswegen es jetzt selbstverständlich eine Petition dagegen gibt.
Der neue Kendrick Lamar aka Vince Staples liefert mit Señorita einen Song ab, an dem niemand vorbeikommt. Das liegt nicht nur an dem großartigen Flow des jungen Mannes, sondern auch und vor allem an dem unfassbar krassen Video dazu. Nicht unbedingt das, was man bei dem Titel vielleicht erwartet – umso besser.
Wenn das hier das Lebensgefühl junger, US-amerikanischer People of Colour wiederspiegelt: Gute Nacht. Ihr solltet euch dieses Stück Videokunst unbedingt bis zum Ende ansehen:
Vom Musikalischen (und der Stimme) her auch nicht unbedingt mein Ding, aber inhaltlich und Delivery- sowie Flow-mäßig über jeden Zweifel erhaben: Gold Roger mit „MLXMLK“ (prod. by Yourz).
„Du fragst ‚Weißt du überhaupt, wer ich bin?’/ich sage ‚Digger, das weißt du doch selbst nicht“
Lance Butters hingegen ist das alles scheißegal. Aber der plant ja auch, nicht älter als 30 zu werden. Vielleicht kifft er zu viel.
Hier das schicke Video zu „Weißer Rauch“ (produziert von Bennett On).
Derweil hängt Rakaa Iriescience von den Dilated Peoples in der Hamburger U-Bahn rum.
Dazu haben ihn offensichtlich OnePlusOne (Phil Da Beat & DJ Tricky) bewegt, von denen ich auf diesem Wege zum ersten Mal gehört habe. „One Luv“!
‚Crazy Eyes‘ Said kloppt das Video zu „Yeah Boi“ raus. Unterstützung kriegt er von BOZ, den ich viel zu wenig auf dem Schirm hab. Die Feature-Parts des Hamburgers haben mir immer sehr gut gefallen, ich habe mir aber immer noch keine seiner Platten angehört. Schande über mich!
Wie dem auch sei: Wenn Lance Butters mal das Gras ausgehen sollte, kann er sich vertrauensvoll an diese beiden Herren wenden. „Straße bleibt Straße, watt soll ick da machen?“ Gefällt mir auch dank der Produktion von AT Beatz deutlich besser als die letzten paar Tracks von Said.
Dann wäre da noch diese zauberhafte Liebeserklärung an den Kapuzenpulli. Beziehungsweise dank des Deutschlandfunks eine Verteidigung des Kleidungsstücks und noch sehr viel mehr als das.
Last, but not least gibt es bald ein Re-Release von Hubert Daviz‘ „Proceduri de rutina“. Warum das total geil ist und wer dazu so alles Remixe beisteuert, könnt Ihr samt der meisten Songs hier beim Splash-Mag erfahren.