Lemur singt den „Abendlandboogie“. Ich bin da in allen Punkten ganz bei ihm. Danke dafür.
Weil es wirklich keinerlei Eigenleistung erfordert, sondern pures Glück ist, wo und in welche Verhältnisse der Mensch geboren wird. Ich freue mich, dass Themen wie Rassismus und Flüchtlingspolitik momentan so präsent sind und hoffe, dass sich durch die öffentliche Diskussion vielleicht der eine oder die andere Unverbesserliche eines Besseren belehren lässt.
Die könnten eigentlich auch mal eine Song zum Thema machen, da würde ich mich sehr drüber freuen: Gzuz, Xatar und Hanybalerklären uns das Prinzip von „Ebbe & Flut“. Der Titeltrack des gleichnamigen Albums strotzt nur so vor Energie, mehr Straße und Realness geht kaum.
In Sachen Straße war Azad immer schon ganz vorne mit dabei. Für Manuellsens Album hat er sich zu einem ganzen Part auf „Friedhof der Kuscheltiere“ hinreißen lassen, was mich natürlich in helle Aufregung versetzt hat. Extrem spektakulär ist der Vers nicht, lässt mich aber trotzdem noch ungeduldiger auf neuen Output von Azad hoffen.
Umses „Hawaiianischer Schnee“ ist mittlerweile auch schon raus und es gibt diverse Videos dazu: Unter anderem das entspannte „Rush Hour“ oder das nachdenkliche „Menschen„. Umse liefert wie immer solide ab und Deckah hat ebenfalls wie erwartet sehr angenehme Beats dazu gebaut.
Außerdem ist auch das „Gebrüder Grimm“-Album der Snowgoons erschienen. Wieder mit dabei sind haufenweise geile Oldschool-Beats und sowohl US-Rapper als auch einige aus Deutschland. Zum Beispiel: Witten Untouchable aka Lakmann, Mess und Al Kareem mit „Magic“.
Sie wissen Bescheid jetzt. Nicht nur Megaloh blickt zurück auf zwei erfolgreiche und aufregende Jahre. Ich habe in dem Zeitraum zwar kein Album releast, aber trotzdem mehr erreicht, als ich es mir hätte träumen lassen. Da wäre zum Beispiel das Praktikum bei detektor.fm, dass ich Anfang April 2013 begonnen habe. Meine ersten Veröffentlichungen im Internet (Review zu R.A. The Rugged Man – Legends Never Die) stammen von dort und ich konnte extrem viel lernen. Zum Beispiel, dass PR & Marketing nicht so mein Ding ist. Oder wie SEO funktioniert.
Darauf folgte die School of Hard Knocks bei der JUICE. Mit (fast) komplettem Wechsel der Redaktion und der Erkenntnis, dass Schreiben nicht gleich Schreiben ist. Ich war unglaublich schlecht, naiv und unbedarft, als ich da angefangen habe. Es war trotzdem oder gerade deshalb sehr gut, dass ich das gemacht habe. Immerhin habe ich mir so ja auch einen riesigen Traum erfüllt. Zwischendurch habe ich unabhängig davon Kool Savas wegen meiner Bachelorarbeit getroffen und er hat mir in der Zitadelle Spandau vor mehreren Zehntausend den Song Rapfilm gewidmet. Ich habe diverse Emails von Leuten erhalten, die meine BA in ihren wissenschaftlichen Arbeiten zitieren wollen und hab mit Prezident über den aktuellen Forschungsstand diskutiert. Außerdem durfte ich eines meiner Idole interviewen: Evidence. Und Lakmann (samt Witten Untouchable). Und Talib Kweli. Und überhaupt. Ich habe mich mit Azrael und Cherno abgeschossen und mit Seppo Käffchen getrunken. Geilerweise schreibe ich immer noch für die JUICE. In jeder Ausgabe stammt die Games-Seite von mir, ab und zu gibt’s auch noch mal ein Interview (zuletzt Robda, der sogar den Link zu dieser Seite auf facebook geteilt hat – noch sowas, das ich mir vor 2 Jahren nie hätte träumen lassen) oder ne Review.
Dann kam das Praktikum bei moviepilot.de, gefolgt von einer Tätigkeit als freier Autor. Zuerst schrieb ich täglich News-Beiträge zu allen möglichen Themen aus Film- und Fernsehen, später kam auch noch Gamespilot dazu. Um ein Haar wäre ich Redakteur bei mp geworden, aber es sollte wohl nicht so sein. Dafür bin ich immer noch bei gamespilot aktiv und habe bei moviepilot jetzt die wöchentliche Kolumne Aufreger der Woche übernommen. Wenn mir das irgendjemand vor 2 Jahren prophezeit hätte, hätte ich ihn oder sie wahrscheinlich einfach ausgelacht. Genauso, wie wenn mir jemand gesagt hätte, dass mir mal ein kompletter Hass-Artikel gewidmet wird, nur weil ein Sexist sowie Rassist nicht mit der Wahrheit klar kommt. Viel Feind, viel Ehr: Welcome to the Internet. Morgen schreibe ich dann meinen 900. Artikel auf movie-/gamespilot. Es ist unglaublich, aber wahr: Sie wissen Bescheid jetzt. Wenn also jemand einen professionellen Aufreger oder Autoren in den Bereichen Rap, Film oder Games braucht, zögert nicht, Euch an mich zu wenden. Ich habe meine drei Lieblings-Hobbies doch tatsächlich halbwegs erfolgreich zum Beruf machen können. And there was much rejoice.
TLDR:
Ansonsten habe ich hier noch ein paar weitere tolle Musikvideos versäumt, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten will – solltet Ihr sie verpasst haben.
Mein derzeitiger absoluter Lieblings-Beat:
Robda hat noch zwei weitere „Dicke Bars“-Videos rausgehauen. Checkt Nummer 6 und Nummer 5:
Prezident hat nur so zum Spaß die „Handfeste EP“ veröffentlicht. Kann man hier runterladen. Darauf geht’s etwas konzeptloser zu als sonst, aber nicht weniger gut. Zweites Video daraus: „Mount Average“.
Xatar „IZ DA“. Und wir wissen jetzt endlich auch, was er mit dem ganzen Gobild angestellt hat.
„Run The Jewels“ von El-P und Killer Mike gilt ja in Bescheidwisser-Kreisen als bestes Album des vergangenen Jahres. Ich muss gestehen, es mir bislang immer noch nicht komplett angehört zu haben. Aber dieses Video hier (mit Rage Against The Machines Zack de la Rocha) gefällt mir schon sehr, sehr gut. „Close Your Eyes (and count to fuck)“.
Wer irgendwie – warum auch immer – an Tech N9nes Fähigkeiten zweifeln sollte, der verstummt nach diesem Track. „Aw Yeah?“ Aw Yeah.
Rhymin Simon, Vokalmatador, Plaetter Pi, Sha-Karl, Michael Mic & Druss formen zusammen die Säcke. Geht insgesamt eher so, finde ich, aber freue mir gleichzeitig ein Loch in den Bauch ob eines neuen Rhymin Simon-Parts. Holla!
Ansonsten sind natürlich die beiden Alben „The Ecology“ von Fashawn sowie selbstverständlich „How To Pimp A Butterfly“ von Kendrick Lamar sehr zu empfehlen – auch wenn ich sie hier bisher nicht erwähnt habe. Unbedingt anhören! Ansonsten läuft bei mir Olexeshs „Masta“ sowie Hanybals „Weg von der Fahrbahn“ in Dauerschleife. Nicht umsonst, denn OL schreibt im Dreisatz:
Gangster-Rap regiert, wie man so schön sagt. Wer das anzweifelt, möge einen Blick auf letztes Jahr werfen. Es geht aber auch 2015 heiter weiter. Xatar ist nämlich zurück, und zwar „fully reloaded“. Frisch aus dem Knast („Kommt bloß nicht Gefängnis!“) werden Shisha-Rapper ge-Bud Spencert, dass es eine wahre Freude ist – ganz ohne Star Wars-Beats. Der Alles Oder Nix-Chefe Xatar genießt die neu gewonnene Freiheit im Video zu „Original“ dann auch in vollen Zügen und tobt sich ordentlich in Abu Dhabi aus. Warum das nicht nur extrem unterhaltsam und ein guter Rap-Song, sondern auch noch total relevant ist, erklärt euch Sascha via Das Wetter. Das Magazin für Text und Musik präsentiert jetzt nämlich geilerweise sogar die Tour des Babas (aller Babas). „Weil das ’ne Regel ist.“ Xatar, ich mag Dich.
Hanybal ballert derweil unermüdlich ein Video nach dem anderen zu „Weg von der Fahrbahn“ raus. Dieses mal wieder mit Haftbefehl höchstpersönlich und auf einem unfassbaren Farhot-Beat. Weil das ja klar ist. Mit ordentlich Schnuff auf dem Tisch und nach eigener Aussage dementsprechend auch „total druff“. Und natürlich gewohnt kompromisslos, Moses Pelham-mäsisch. „Nix mit Hollywood. Frankfurt, Brudi!“
Neben der Hamburger 187 Straßenbande können das allerhöchstens noch die bösen Buben von AK überbieten. Aber das sind ja auch „Echte Berliner“. Die machen’s nämlich den Gangstern vor und brettern in den Applestore. Hat mich schon ein bisschen beeindruckt, das muss ich ja zugeben. Wie beinahe immer fasziniert mich hier die Frage am meisten, ob sie denn nun wirklich diejenigen waren, die auf dem Kuhdamm in die Ladenlokale reingebrettert sind. Oder zumindest ein paar Bankautomaten gesprengt haben. Das Gute daran ist: Ich werde es wohl nie erfahren, also kann mir dieser Hauch von Illusion, die Möglichkeit, dass sie es tatsächlich waren, auch nicht genommen werden. Das und die Sache mit den vielen Messern im Video finde ich dann auch einigermaßen beunruhigend und gleichermaßen eben faszinierend. Ganz nebenbei ist „Echte Berliner“ zwar kein bisschen innovativ, aber dafür ein grundsolider Straßenfeger. Das ist das, was ich mir unter Banger-Musik vorstelle. Ausser Kontrolle:
Es gibt wenige deutsche Rapper, die so überzeugend unangenehm rüberkommen wie die 187 Straßenbande. Hier hat schlicht keiner Zeit, sich um eine korrekte Ausdrucksweise zu bemühen. Bei Gzuz, Bonez, Maxwell, LX, Sa4 und Hasuna geht es viel mehr um Geld, Grünes, Schnapp, Krokos, Weiber und Gegrilltes sowie Hochprozentiges und den alltäglichen Hustle. Das funktioniert blendend, entbehrt eines nicht gerade geringen Unterhaltungswertes und wirkt teilweise ziemlich furchteinflößend.
Erst recht in Kombination mit einem der Wenigen, die der 187 Straßenbande in Sachen Street-Credibility das Wasser reichen können. Die Rede ist in diesem Fall von Hanybal (Atombombenknall) und gemeinsam wird „Baustellen-Style“ mit der (verbalen) Schaufel auf Battle-Gegner, Verräter und sonstiges Geschmeiß eingeprügelt. 187+439=mehr Straße geht nicht und „Kein Probleeem!!“ Das zugehörige Video sieht genau so aus, wie es sein sollte und ruft uns nochmal eindrucksvoll die Graffiti-Connection der Hamburger Straßenbande ins Gedächtnis.
Während die Promophase für „187 Straßenbande – Der Sampler 3“ als erfolgreich abgeschlossen gewertet werden darf (Glückwunsch für Platz 2 in den Albencharts!) setzt Hany Harami zum Endspurt kurz vor Albumrelease an. Soll heißen: „Weg von der Fahrbahn“, Schatzis! Ein Snippet zum Album gibt es hier genauso wie den Beweis, dass Hanybal nicht nur auf extrem asoziale Wortgewalt reduziert werden kann, sondern durchaus auch Kopf hoch-Songs beherrscht. Spaß beiseite: Dem Snippet zufolge steht uns ein echter und erstaunlich vielseitiger Brecher von Album ins Haus. Bei Disslike beweist Hanybal, der „aussehen tut wie ein verbrauchter Versicherungsvertreter“ wie gewohnt auch Humor, während er YT-Kommentare unter seinen Videos vorliest. Ich freu mich.
„Da bin ich wieder – als hätte ich mein Gras vergessen.“ Durch jahreszeitlich bedingte terminliche Schwierigkeiten habe ich einige Musikvideos aufzuholen. Im Anschluss gibt’s die, die mir in den letzten Tagen besonders positiv aufgefallen sind. Wieder mal ganz vorne mit dabei: Ali As, diesmal in Kombination mit Pretty Mo und dem Track „Deutscher / Ausländer“. Das Video hätte mit dieser Thematik zu keinem besseren Zeitpunkt ausgekoppelt werden können. Außerdem wurde das Ganze auch noch wirklich erfrischend und witzig umgesetzt. Das Video und insbesondere das Ende davon halte ich ebenfalls für äußerst gelungen. Chapeau!
Dicht gefolgt von Schwesta Ewa, SSIO und Xatar mit dem Themensong „24 Std“. Was würdet ihr tun, wenn ihr nur noch 24 Stunden zu leben hättet? Bei dem Thema geht textlich zwar noch deutlich mehr als das hier dargebotene, Spaß macht es aber trotzdem unbedingt. Von K.I.Z. und MC Bogy gibt’s ja schon einen ganz ähnlichen Track: „Dein Leben ist gefickt„.
„Was 24 Stunden, ich bin froh wenn ich 12 schaff‘!“ Auschecken:
Sehr viel brachialer geht Hanybal zu Werke. Aber das ist eben auch Hanybal Atombombenknall. Dessen Album „Weg von der Fahrbahn“ wird von der Free-EP “ Jaaaaa Maaan“ supportet und dürfte haargenau das bieten, was wir davon erwarten, Schatzis. Hany Harami und seinen Kumpel Solo (Warum wird der eigentlich nicht auch mal endlich irgendwo gesignt?) habe ich ja schon seit seinen ersten 439-Auftritten auf Azads „Azphalt Inferno“ und „Assassin“ ins Herz geschlossen. Wie auch immer: Hanybal, Haftbefehl und „WAS LOS (du Hurensohn, komm wieder wenn du Luft kriegst“). Die derzeit wohl asozialste Deutschrap-Schelle – mit Haftbefehl als Hook-Maschine.
Deutlich lockerer machen sich B-Tight und Sido. Die beiden Blutzbrüdaz sind für „Eazy“ nochmal zusammen ins Studio gegangen und haben entsprechend locker-leicht einen Track aufgenommen. Und der kann sich wirklich hören lassen! Auf B-Tights Album „Retro“ freu ich mich ja eh schon ziemlich. Und ab dafür:
Dann wäre da noch Credibil, der aufstrebende junge Frankfurter: so ein richtiger Rap-Streber mit super-überlegten Patterns, immer auch einer Message und so weiter. Rappen kann er auf jeden Fall und Mikis Fontagnier hat ihm ein edelstes Video dazu gezimmert. Insbesondere die Flug-Aufnahmen von Mainhattan bei Nacht haben es mir angetan.
Last, but definitely not least gibt es noch ein neues Video von The Four Owls. Normalerweise kriege ich von Rap aus UK nicht sonderlich viel mit, das gesamte High Focus-Camp mag ich aber einfach irgendwie. Was für die sogenannten Hängengebliebenen. Das Video zu „Silent Flight“ kommt außerdem im Zeichentrick-Gewand daher, also noch ein Grund mehr, einen Blick zu wagen.
UPDATE Asche auf mein Haupt: Hazebusters ist kein neues Video aus “Akkupunktur”, sondern nur ein Repost. Celo & Abdi lassen es zu meiner großen Freude aber trotzdem krachen. Trotzdem gilt immer noch: Generation Tschö! ist zwar ein guter Song, aber eben nicht die Art von Musik, für die ich die beiden Halunken liebe. Ich bin sehr gespannt auf das Album.
Mach One bringt die dritte Videoauskopplung aus seinem Album, Schlaflied. Find ich jetzt nicht so überragend, aber schön düster und bedrohlich. Der arme Mach kann anscheinend nicht so gut schlafen.
Dann reiche ich hier mal noch Bleib ma locker Lan von Milonair, Hafti und Hanybal nach. Den Beat kenn ich doch irgendwo her…? Egal, Chaker rührt auch die Werbetrommel. Neben nem Snippet gibts auch Freetracks. Um der alten Zeiten willen und so…